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Schweizer Sprinterin Mujinga Kambundji jubelt über ihren ersten WM-Final

Die Schweizer Sprinterin revanchiert sich für das bittere Halbfinal-Aus über 100 m – auch Hürdenläuferin Lea Sprunger mit starker Leistung.

Rainer Sommerhalder
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Kambundji schrieb nationale Leichtathletik-Geschichte. (Bild: Petr David Josek)
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Noch nie hat jemand aus der Schweiz, über 100 oder 200 m einen WM-Final erreicht. (Bild: SRDJAN SUKI)
Die 27-jährige kam nach einem starken Finish zeitgleich mit der Amerikanerin Anglerne Annelus ins Ziel. (Bild: MARTIN MEISSNER)
"Ich bin mega froh", sagte Kambundji gegenüber dem Schweizer Fernsehen. (Bild: SRDJAN SUKI)
Kambundji zeigte mit diesem Auftritt, über welche mentale Stärke sie verfügt. (Bild: JEAN-CHRISTOPHE BOTT)

Kambundji schrieb nationale Leichtathletik-Geschichte. (Bild: Petr David Josek)

Zum Glück war es noch nicht der Final über 200 m. Mujinga Kambundji hätte mit ihrer gestrigen Zeit von 22,49 Sekunden Edelmetall um acht Tausendstelsekunden verpasst. Für einmal konnte dies der 27-Jährigen jedoch schnurzegal sein, denn die Leistung im Halbfinal reichte locker, um erstmals als Einzelathletin in einem WM-Final zu stehen.

Und heute Abend geht es für die Bernerin in der Tat um eine Medaille. Ihre Taktik für das bislang wichtigste Rennen der Karriere? «Einfach so schnell wie möglich ins Ziel rennen.»

Derweil begann die WM für Hürden-Europameisterin Lea Sprunger mit einer erfolgreichen Therapie gegen ihre Selbstzweifel. Die 29-Jährige ist wohl die Schweizer Spitzenathletin, die am häufigsten mit den eigenen Leistungen hadert.

Weil sie in dieser Saison bisher weit weg von ihren Möglichkeiten lief, erhielten ihre Zweifel genügend Nährstoff. Noch vor zwei Tagen sagte sie: «Es fehlt das Vertrauen in die letzte Hürde.» Sprunger kam beim Unterfangen, den vorgesehenen Rhythmus mit 15 Schritten bis zum 10. Hindernis durchzuziehen, in diesem Sommer buchstäblich ins Straucheln.

Selbst gestern während des Vorlaufs liess das Thema sie nicht los: «Ich war richtig nervös und hatte vor der Hürde Angst, dass es nicht klappt.» Unbegründet, wie ihre Vorlauf-Darbietung aufzeigte. Mit der Saisonbestleistung von 54,98 Sekunden und der insgesamt viertbesten Zeit kam Lea Sprunger ebenso locker in den Halbfinal wie über die letzte Hürde. «Für den Kopf war das sehr wichtig», lautete ihr Fazit.