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Die Schweizer Fussballer gewinnen das erste Testspiel vor der EM gegen die USA dank Toren von Rodriguez und Zuber mit 2:1. Trotzdem bleibt viel Luft nach oben. Warum? Lesen Sie unsere Einzelkritik.
Beim Gegentor chancenlos. Danach ein- oder zweimal gefordert und diese Aufgaben souverän erfüllt. Ab und zu von seinen Mitspielern in heikle Situationen gebracht, dürfte künftig den Ball in solchen Momenten durchaus schneller weit weg spedieren.
Eine Halbzeit, die kaum ewig in Erinnerung bleibt. Sein Befreiungsschlag vor dem 0:1 misslingt, viel vorwerfen kann man ihm dabei gleichwohl nicht. Auch danach manchmal etwas gar zaghaft - das wird sich an der EM ändern.
Die wichtigste Erkenntnis: Sein Knie hält. Von einer Verletzungsfolge ist jedenfalls nichts zu sehen. Die 90 Spielminuten werden ihm Selbstvertrauen geben für die nächsten Wochen. Solider Auftritt.
Er macht keine Fehler. Er geht keine unnötigen Risiken ein. Er ist darum aber auch ein bisschen berechenbar. Gerade in der Spielauslösung müsste mehr kommen.
Bei ihm ist so sehr wie bei keinem anderen zu spüren, dass er sich empfehlen will. Gute Körpersprache, präsent auf dem Feld, tolle Rushes. Schön, wie er das 1:1 vorbereitet. Später holt er auch den Penalty heraus. In der zweiten Hälfte ein bisschen weniger auffällig, weil auch andere Akteure aufwachen. Fazit: Er legt im Kampf mit Mbabu um den EM-Startplatz vor.
Nein, er ist noch immer nicht in alter Form. Kann nicht verbergen, dass er eine komplizierte Saison hinter sich hat. Als alleiniger Assistent von Xhaka überfordert, später mit der Unterstützung von Freuler ein bisschen wirksamer.
Als Captain geht er voran und gibt die Richtung vor. Es ist ihm allerdings von Beginn an anzumerken, dass es sich um ein Testspiel handelt und nicht schon EM ist. Zu zögerlich, zu zaghaft, zu leger. Das gute ist: Jeder weiss, dass an der EM ein ganz anderer Xhaka zu sehen sein wird.
Was musste er leiden in dieser Saison! Bei Torino auf dem Abstellgleis, dafür in der Nati weiterhin geschätzter und unbestrittener Stammspieler. Nach zehn Minuten glückt ihm gleich ein Tor. Könnte später mit seinem Penalty gar nachdoppeln – dieser schwache Versuch passt dann allerdings wieder zu den vergangenen Monaten. In der zweiten Hälfte bis zur Auswechslung dann auf als linker Innenverteidiger eingesetzt, auf dieser Position kann er dem Team dank seiner Ruhe am Ball und seinen Pässen mehr geben.
Die Hoffnung auf Zauberpässe erlischt schnell. Von Anfang an viele Ungenauigkeiten und Fehler, wenig kreative Momente. Es ist offensichtlich: Er brennt nicht gerade auf dieses Spiel. Es sagt alles, dass die Schweizer ohne ihn in der zweiten Hälfte viel besser agieren.
Er verstolpert. Er verschiesst. Er verzweifelt. Es ist nicht sein Abend. Und darum irgendwie symptomatisch für die vergangene Saison. Zweimal taucht er ganz alleine vor dem Tor auf, zweimal scheitert er kläglich. Die Frage ist: Findet er seine Lockerheit, die ihn einst so auszeichnete, noch vor Beginn der EM?
Auch er hatte schon bedeutend bessere Spiele. Häufig alleingelassen. Könnte zum Schluss aber auch noch ein Tor schiessen - mit Blick auf seine eigentlich Topform derzeit können wir hoffen, dass er es für die EM aufgespart hat.
Mit ihm gerät die Schweiz weniger in Bedrängnis als ohne ihn. Das ist durchaus auch sein Verdienst. Ohne Fehler. Und einige starke Auslösungen. (In der 46. Minute für Elvedi eingewechselt.)
Der beste Schweizer an diesem Abend. Sein Einfluss ist sofort sichtbar. Viele Balleroberungen und gute Pässe. Gibt den Takt vor und inspiriert die Teamkollegen zu einer Leistungssteigerung. Verpasst die Krönung in Form eines Tores nur knapp. (In der 46. Minute für Shaqiri eingewechselt.)
Führt sich mit einem schlimmen Fehlpass ein, der beinahe zum 1:2 geführt hätte. Steigert sich danach massiv. Guter Zug, einige gelungene Dribblings. Belohnt sich mit dem Siegestor. Man sieht ihm nicht an, dass er bei Frankfurt nur wenige Spielminuten absolviert hat in dieser Saison. (In der 46. Minute für Benito eingewechselt.)
Eray Cömert (in der 68. Minute für Rodriguez eingewechselt).
Admir Mehmedi (in der 68. Minute für Embolo eingewechselt).
Christian Fassnacht (in der 84. Minute für Seferovic eingewechselt.)