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Wie haben die Schweizer Spieler an der WM in der Slowakei abgeschnitten? Trotz des bitteren Ausscheidens gegen Kanada fällt die Bilanz positiv aus. Die Erwartungen nicht ganz erfüllt hat etwas überraschend Nico Hischier.
Reto Berra (32), Note 5
Startete mit zwei Shutouts gegen die inferioren Teams aus Italien und Österreich ins Turnier. Kassierte gegen die Schweden vier Tore und wurde nach drei Gegentoren gegen Tschechien ausgewechselt. Alles in allem gut.
Leonardo Genoni (31), Note 5,5
Der zukünftige Zug-Goalie hat sein Profil auf internationalem Niveau weitergeschärft. Gegen Russland und Kanada hielt er hervorragend. Wäre er jünger, müsste er einen Anlauf Richtung NHL nehmen.
Raphael Diaz (33), Note 4,5
Der Captain lieferte wie gewohnt sehr solide Arbeit ab. Auch wenn man bei ihm immer ein wenig den Eindruck der leichten Überforderung hat, so ist er unter dem Strich ein sicherer Wert in der Nationalmannschaft.
Michael Fora (23), Note 4,5
Der Ambri-Verteidiger geriet immer mal wieder in Not, fiel aber grösstenteils weder auf noch ab. Und das ist für einen Spieler mit seiner Rolle das beste Zeichen. Er hat seine Limiten, ist aber zu einem sicheren Wert geworden.
Lukas Frick (24), Note 4,5
Wie Michael Fora kam auch der Lausanner gegen die Top-Teams das eine oder andere Mal ans Limit. Aber auch er hat sich zu einem sicheren Wert entwickelt, auf den sich Patrick Fischer verlassen kann.
Joel Genazzi (31), Note 4,5
Musste einmal als überzähliger Spieler zuschauen. Wird für immer ein Wandler zwischen den Welten bleiben. Offensiv wie defensiv auf höchstem Weltniveau am Limit. Aber er hat an dieser WM seinen Job erledigt.
Roman Josi (28), Note 5,5
Die besten Spieler eines Teams sollten Spiel für Spiel die besten Spieler sein. Roman Josi hat diese Aufgabe erfüllt. Kein anderer Schweizer kann die Performance der ganzen Mannschaft
so beeinflussen wie er.
Romain Loeffel (28), Note 5
Der Lugano-Verteidiger spielte eine überraschend gute WM. Gab immer wieder gute spielerische Impulse. Wäre vermutlich einer der Wackelkandidaten gewesen, wenn zum Beispiel Dean Kukan zur WM gekommen wäre.
Janis Moser (18), Note 5
Der jüngste Spieler der Mannschaft hatte Pech, dass er sich im dritten Spiel gegen die Österreicher verletzte. In der Zeit, in der er vorher auf dem Eis stand, beeindruckte er mit seiner Ruhe und seiner Stilsicherheit.
Yannick Weber (30), Note 5
Erledigte seinen Job so, wie er ihn auch in der NHL erledigt: unauffällig, solid, unspektakulär. Müsste mit seinen Möglichkeiten eigentlich offensiver agieren. Schade, verpasste er den Viertelfinal verletzungsbedingt.
Andres Ambühl (35), Note 4,5
Im Viertelfinal gegen Kanada löste er Mathias Seger als Schweizer WMRekordspieler ab. In seinem 107. (!) Einsatz erledigte «Büeli» seinen Job mit gewohntem Einsatz. Offensiv leider mit eingeschränkter Wirkung.
Sven Andrighetto (26), Note 5
Er kam direkt aus der NHL zur WM. Dies, obwohl er über keinen laufenden Vertrag verfügt. Und erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen. Mit seiner Schnelligkeit und seinem guten Schuss ein stetiger Gefahrenherd.
Christoph Bertschy (25), Note 5
Der wirblige Lausanner brachte unglaublich viel Energie in die Schweizer Mannschaft. Leider wurde sein enormer Aufwand nicht mit offensivem Output belohnt. Würde er auch skoren, wäre er immer noch in Nordamerika.
Kevin Fiala (24), Note 4,5
Nach dem starken Auftakt mit dem Hattrick gegen die inferioren Italiener, zeigte Fialas Formkurve erstaunlicherweise von Spiel zu Spiel nach unten. Hatte gegen die «Grossen» kaum mehr Einfluss. Da hätte mehr kommen müssen.
Gaetan Haas (27), Note 5
Bewies an dieser WM, dass er das Potenzial hat, sich in Nordamerika durchzusetzen. Der SCB-Center war eine treibende Kraft bei den Schweizern. Schade, war er für den späten kanadischen Ausgleich mitverantwortlich.
Nico Hischer (20), Note 4,5
Nur ein Viereinhalber für den besten Schweizer Skorer? Ja, weil er gegen die besseren Gegner kaum mehr zur Geltung kam. Er macht viele kleine Dinge richtig. Aber ein Spieler wie er muss mehr Einfluss nehmen, wenn es zählt.
Grégory Hofmann (26), Note 4
Schoss zwar drei Tore, aber es wurde einmal mehr deutlich, dass der NLA-Torschützenkönig auf internationalem Niveau seine Limiten hat. Physisch müsste er einen Schritt machen können – so wie zum Beispiel Lino Martschini.
Philipp Kuraschew (19), Note 4,5
Der zweite Teenager neben Verteidiger Moser zeigte bei seiner WM-Premiere, dass er ein Versprechen für die Zukunft ist. Bewies, dass er, der direkt von den Junioren kam, auch schon gegen «Erwachsene» seinen Mann stehen kann.
Lino Martschini (26), Note 5
Der Kleinste hatte sein «Coming-out» an dieser WM. Seine körperlichen Defizite kann er nicht verheimlichen, aber er war viel präsenter als auch schon. Schade, hat ihn vor allem im Powerplay seine Treffsicherheit verlassen.
Simon Moser (30), Note 5
Das SCB-Schlachtross hatte lange Mühe, in Schwung zu kommen. Als der Motor dann wieder auf Betriebstemperatur gekommen war, war er wertvoll wie eh und je. Mit seiner physischen Präsenz ein wichtiges Puzzleteil des Teams.
Nino Niederreiter (26), Note 5
Absolvierte nur zwei Spiele nach dem späten Playoff-Out der Carolina Hurricanes. In seinen beiden Auftritten brachte der Bündner das, was man sich von ihm erhoffte. Wäre auch in einem Halbfinal extrem wichtig gewesen.
Vincent Praplan (24), Note 4
Seine Skorerwerte sind in Ordnung. Aber sie überdecken seine Mängel. Er bringt überall etwas mit, aber doch nicht genug, um einen nachhaltigen Einfluss zu haben. Dass er einmal nur Ersatz war, spricht für sich.
Noah Rod (22), Note 4
Der Servette-Arbeiter hatte eine undankbare Rolle. Er stand zwar immer auf dem Matchblatt, kam aber nur punktuell zum Einsatz und hatte deshalb kaum Einfluss auf die Schweizer Performance.
Tristan Scherwey (28), Note 5,5
Nach dieser WM fragt man sich mal wieder: Wieso versucht er sein Glück nicht mal in der NHL? Physisch der stärkste Schweizer, dazu noch torgefährlich. Ein Spieler, der die ganze Mannschaft besser machen kann.