Nun soll der Durchbruch gelingen

Die beiden Zentralschweizerinnen Rahel Enzler und Noemi Ryhner setzen sich in der Meisterschaft hohe Ziele. Die beiden haben die nächste WM der A-Nationalmannschaft im Visier.

Daniel Monnin
Drucken
Noemi Ryhner (vorne) will nach ihrem Kreuzbandriss wieder voll durchstarten. (Bild: pd)

Noemi Ryhner (vorne) will nach ihrem Kreuzbandriss wieder voll durchstarten. (Bild: pd)

Der ganz grosse Erfolg war die letzte Saison für die beiden jungen Zentralschweizerinnen nicht: Die 18-jährige Zugerin Rahel Enzler klassierte sich in der Topskorer-Liste der obersten Frauen-Liga in ihrer ersten Saison zwar in den Top 10, doch international blieben die erwarteten Schritte aus. An der U18-WM reichte es nur zum Ligaerhalt, und ihre Nicht-Berücksichtigung für die Olympischen Spiele war für die quirlige Angreiferin mit dem ausgeprägten Torinstinkt ein kleiner Schock. Auch für die gleichaltrige Noemi Ryhner blieb allzu vieles unerfüllt: Der Kreuzbandriss im Frühsommer beendete ihre Träume früh. Sie schaffte es zwar überraschend an die U18-WM Anfang Jahr und holte mit Rei-nach – und zusammen mit Teamkollegin Rahel Enzler – noch eine Bronzemedaille in der Schweizer Meisterschaft, doch zu mehr reichte es auch ihr nicht.

Das wollen die beiden nun ändern: Enzler hat ihre Saisonplanung, die eigentlich Trainings mit den Rapperswiler Novizen-Elite vorsah, geändert, will körperliche Defizite angehen und legt ihren Fokus auf zusätzliche Off-Ice-Trainings: «Die Analyse mit Nati-Trainerin Daniela Diaz und ihrem Staff hat ergeben, dass ich mich im physischen Bereich klar verbessern muss. Ich habe deshalb einen Personal Trainer engagiert, der mir helfen soll, die Defizite aufzuarbeiten.» Eistrainings und Spiele wird sie mit ihrem bisherigen Frauen-Team in Reinach absolvieren, genau gleich wie Noemi Ryhner, die allerdings zusätzlich noch Trainings bei den Zuger Junioren einstreuen will. «In der Meisterschaft ist alles offen, es gibt keinen klaren Favoriten mehr», sagt Ryhner, im Wissen, dass sich die Gleichgewichte bei den sechs Teams nach einem turbulenten Transfersommer mit vielen Wechseln und Rücktritten eher zu Gunsten der schwächer eingestuften Teams verschoben haben.

Reinach kann sich verstärken

So hatte beispielsweise Serienmeister ZSC Lions nicht weniger als 11 Abgänge zu verzeichnen. Und Lugano hat Evelina Raselli, eine der besten und erfahrensten Spielerinnen auf Schweizer Eis, an Konkurrent Reinach verloren. Die neue Teamkollegin von Enzler und Ryhner hat sich nach 10 Jahren im Tessin zu einem Wechsel in die Deutschschweiz entschlossen, wohnt neu in Ebikon und arbeitet bei einer Krankenversicherung. Mit Raselli – und vor allem auch der Schwyzer Torhüterin Vanessa Bolinger, die beim MSL-Team Chur vorerst eher nicht zum Einsatz kommen wird und deshalb wieder für die Aargauerinnen spielt – ist das Reinacher Team noch einmal stärker geworden, sind nicht nur die beiden Innerschweizerinnen überzeugt.

Enzler und Ryhner erwarten eine «weitaus ausgeglichenere Meisterschaft als auch schon» und melden gleich einmal Medaillenziele an. Mit zwei Toren (Ryhner) respektive einem Treffer (Enzler) hat das Duo bereits in der ersten Meisterschaftspartie seine Ambitionen unter Beweis gestellt. Auf internationalem Level wollen die beiden in ihrem ersten Nach-U18-Jahr den Sprung in die A-Nati schaffen und an der WM im April 2019 in Finnland teilnehmen. Einen ersten Schritt in diese Richtung haben sie im August mit den Länderspielen gegen Frankreich bereits getan, auch im Oktober sind beide dabei und werden die Länderspiele gegen Deutschland bestreiten. Ohne Aufgebot geblieben ist hingegen die 18-jährige Oona Emmenegger: Sie versucht ihr Glück in der kanadischen College-Liga und ist neben der zurzeit noch verletzten Vorzeige-Athletin Lara Stalder die zweite Innerschweizerin, die im Ausland spielt.

Sursee neu in der zweithöchsten Liga

Mit Aufsteiger Sursee steht neu ein Innerschweizer Team auch in der zweithöchsten Spielkasse. Mit dem Aufsteiger sei zu rechnen, sind sich die Verantwortlichen anderer Teams einig. Mit der Reaktivierung ehemaliger A-Spielerinnen scheint Sursee auf dem richtigen Weg zu sein, wird sich allerdings zuerst an die schnellere Gangart in der SWHL B gewöhnen müssen. Im ersten Vergleich hielt der Aufsteiger gegen das favorisierte GCK Lions zwar gut mit, verlor aber schliesslich trotzdem mit 1:3.

Das Frauen-Team des HC Luzern spielt neu in der SWHL D, der nach wie vor untersten Liga im neuen Vierer-Konstrukt des Frauen-Eishockey.