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Aus sportlicher Sicht ist die Spanien-Rundfahrt sehr spannend. Doch gestern auf der 12. Etappe ereignen sich an der Vuelta auch verstörende Zwischenfälle.
Der dreifache Tour-de-France-Sieger Chris Froome ist weiterhin der Gesamtführende der Spanien-Rundfahrt. Dabei hatte der Brite gestern nach zwei Stürzen etwas von seinem Vorsprung eingebüsst. Froome hat neu noch 59 Sekunden Reserve auf den ersten Verfolger Vincenzo Nibali, der neuntplatzierte Alberto Contador liegt rund drei Minuten zurück.
Für Spannung ist also gesorgt. Aber an der Vuelta sorgen nicht nur die Fahrer für Schlagzeilen. Gestern gab's während der 12. Etappe von Motril nach Antequera gleich zwei Zwischenfälle, bei denen die Zurechnungsfähigkeit der handelnden Personen in Frage gezogen werden darf.
Der Russe Maxim Belkow aus dem Katjuscha-Team, vor zwei Jahren Bergkönig bei der Tour de Romandie, wurde einfach so von einem Zuschauer über die Werbebande geschubst.
Reaction of @belkovmaxim to aggression in today's stage #LV2017. Respect for not having reacted in-race, Max. Crazy world today. @lavuelta pic.twitter.com/X6aYdxgz6D
— Team KATUSHA ALPECIN (@katushacycling) 31. August 2017
Beim Angreifer habe es sich um einen Mann mit Down-Syndrom gehandelt. So meldete es jedenfalls ein Zuschauer, der ebenfalls am Ort des Zwischenfalls war. *
Viel unglaublicher: Ebenfalls während der gestrigen Etappe stiess ein uniformierter Beamter einen Zuschauer direkt vor ein Begleitmotorrad. Der Fan war an einem Anstieg neben dem spanischen Rad-Idol Alberto Contador her gerannt:
A different perspective from today's moto crash with a cycling fan. Seriously?! #LV2017 pic.twitter.com/6ajSdrCeQr
— Laura Meseguer (@Laura_Meseguer) 31. August 2017
All das geschah an dem Tag, an dem die Equipe «Aqua Blue Sport» mit einem neuen Bus unterwegs war. Denn in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war ein Brandanschlag auf den Mannschafts-Car verübt worden.
Verletzt wurde bei diesem Brandanschlag in der Nacht niemand. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest.
Heute führt die Vuelta erneut durch Andalusien, auf der 13. Etappe von Coin nach Tomares, einem Vorort von Sevilla. Hoffentlich sorgen dann wieder nur die Fahrer für Schlagzeilen.
* Update: In der Zwischenzeit wurde bestätigt, dass es sich beim Angreifer um einen Mann mit geistiger Behinderung handelt. «Das ist für mich Grund genug, den Fall als erledigt anzuschauen», wird Maxim Belkow zitiert. «Mir ist nichts geschehen, aber es hätte böse ausgehen können. Wir üben einen Sport aus, der nahe am Zuschauer ist und das soll auch so bleiben. Ich hoffe jedoch, dass dieser Vorfall vielen Fans die Augen öffnet, dass sie darauf verzichten, neben uns her zu rennen und keinesfalls Fahrer berühren.»