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Wer gewinnt den Dreikampf um den Meistertitel? Wie turbulent geht es rund um die Klubs weiter? Und wer steigt ab? Wir stellen vor dem Rückrundenstart eine These zu jedem Klub auf – und je ein Akteur reagiert darauf.
These: YB wird auch in der Rückrunde nicht von der Verletzungshexe verschont. Das macht dem Meister den Weg zum Titel-Hattrick schwer.
Ich glaube nicht, dass es so sein wird. Das Jahr 2020 bringt positive Energie in diesem Bereich. Wir haben viele Spieler, die jetzt von Verletzungen zurück kommen und ich bin sehr zuversichtlich, dass das so bleiben wird, wir viele gesunde Spieler und ein breites Kader haben werden. Es ist aber schon so, dass es dieses Jahr viel enger ist als im letzten Jahr, Basel hat wieder zulegen können, hat sich stabilisiert. Wir hatten viele Abgänge. Am Sonntag wollen wir uns jetzt aber erst einmal für die Niederlage im Dezember rächen. Und am Ende wird YB Meister.
These: Basel gibt zu viele Punkte gegen die sogenannt Kleinen ab. Diese Punkte fehlen am Ende im Rennen um den Meistertitel.
Wer Meister werden will, sollte in jedem Spiel drei Punkte holen. Auch gegen vermeintlich schwächere Gegner. Das wissen wir. Wenn man in diesen Spielen Punkte verliert, können diese in der Endabrechnung fehlen. Es sind aber andere Matches gegen beispielsweise Luzern als gegen YB. Mannschaften wie Luzern stehen eher hinten drin, die muss man ausspielen und da haben wir mehr Mühe, zu gewinnen. Das war aber einer der Schwerpunkte der Vorbereitung. Wir haben erkannt, an was es gelegen hat, haben daran gearbeitet und hoffen, dass es jetzt besser kommt.
These: St. Gallen ritt im Herbst mit einem jungen Team auf einer Euphoriewelle. Doch die Unerfahrenheit spricht gegen einen Titel.
Ich glaube eher, dass diese Jugend für uns ein Vorteil sein kann. Weil wir so eine junge Mannschaft haben, sind wir sehr willig und geben in jedem Spiel Vollgas. Zudem haben wir eine gute Vorbereitung auf die Rückrunde gehabt. Die Stimmung im Team ist hervorragend. Gleichzeitig sind wir uns aber auch bewusst, dass erst die Hälfte der Saison gespielt ist und wir weiter hart arbeiten müssen. Wir sind uns bewusst, dass in dieser Saison viel möglich ist. Doch vom Meistertitel sprechen wir in der Kabine noch nicht, wir nehmen lieber weiterhin Spiel für Spiel.
These: Zürich hat in der Vorrunde sechsmal hoch verloren: Fünfmal 0:4, einmal mit 0:5. Der FCZ gibt bei Rückstand schnell auf.
Das sehe ich anders. Die Mannschaft hat die Mentalität und geht Risiken ein, weil sie die Partie unbedingt gewinnen will. Da haben wir uns jeweils ein bisschen naiv verhalten. Unser Vorsatz für die Rückrunde lautet deshalb: Wir bleiben auch beim Rückstand ruhig und laufen nicht gleich ins offene Messer. Ich glaube auch, dass die noch junge Mannschaft jetzt eine gewisse Erfahrung gesammelt hat und dass sich dies nun verbessert hat. Aber falls wir wiedermal so hoch verlieren, bleibt unsere Mentalität: Wir riskieren lieber einmal zu viel und verlieren mit 0:5, als dass wir 0:1 verlieren und wir zu ängstlich spielen.
Servette hat die Aufstiegseuphorie mitgenommen. Doch jetzt ist die Euphorie verpufft, Servette muss nach hinten schauen.
Die Euphorie im Team ist derzeit ein bisschen weg, das stimmt. Das kann aber auch gut sein. Wir haben uns nun an die Super League gewöhnt und stehen auf dem fünften Platz. Insgesamt haben wir gut gespielt und sogar gegen Teams wie YB und Basel gepunktet. Trotzdem steht für uns im Moment der Ligaerhalt im Zentrum. Wenn wir zum Start Xamax und Thun schlagen sollten, können wir uns sicher nach oben orientieren. Rund um den Verein hoffen wir, dass die kleine Euphorie weitergeht. Die Zuschauerzahlen sind noch nicht top, aber schon besser als auch schon. Aber da geht noch mehr.
These: Lugano hat ein Stürmerproblem und die drittschlechteste Liga-Offensive. So wird es schwer, sich für Europa zu qualifizieren.
Es kann sein, dass wir ein Stürmerproblem haben oder hatten. Aber Stürmer sind nicht die Einzigen, die Tore schiessen können. Wir sind nicht alleine von ihnen abhängig. Aber: Wenn wir weniger Tore bekommen als wir schiessen, gewinnen wir auch. Da nehme ich auch mich als Goalie in die Pflicht. Es ist vieles vom ersten Spiel abhängig. Ich bin zuversichtlich, dass wir da punkten können. Wir müssen besser auftreten als in der Hinrunde, waren aber schon letztes Jahr in der Rückrunde besser. Daher denke ich, dass es realistisch ist, einen für Europa berechtigen Platz zu erreichen.
These: Sion ist einmal mehr zu inkonstant. Die Rochaden auf dem Trainerposten spiegeln sich wiederspiegeln sich in den Leistungen.
Wir hatten einen guten Saisonstart mit fünf Siegen in Folge. Das Vertrauen war da, aber nach und nach ging es mit den Niederlagen verloren. Hätte ich eine Erklärung dafür, wäre ich sehr glücklich. Es stimmt aber, dass uns die Konstanz fehlt und das ist sehr frustrierend, weil die Qualität bei den Spielern da wäre. Es liegt aber sicher nicht am Trainer. Ricardo Dionisio Pereira ist unser neuer Trainer, und damit ist alles gesagt. Niemand im Team redet über dieses Thema. Unsere Ziele sind klar: Wir wollen den Cup holen und nächste Saison europäisch spielen.
These: Luzern durchlebte Turbulenzen: Im Verwaltungsrat und auf dem Platz. Wenn es weiter Unruhen gibt, geht es gegen den Abstieg.
Ich glaube nicht, dass die Unruhen rund um den Verein in direktem Zusammenhang mit unseren Leistungen standen. Irgendwie hat einfach alles negativ zusammengepasst damals. Doch wir Spieler müssen uns mit solchen Themen nicht beschäftigen. Ich persönlich verfolge hierbei die Medien nicht, beschäftige mich nur mit unserer eigenen Leistung. Für uns geht es in der Rückrunde darum zu reagieren. Ich bin überzeugt, dass wir derzeit gut drauf sind. Zudem hat unser Trainer Fabio Celestini eine klare Idee, wie wir Fussball spielen möchten.
Xamax ist in der Offensive dünn besetzt. Nur bei 2 von 20 Toren hatten Nuzzolo und Gaëtan Karlen ihre Füsse nicht im Spiel.
Natürlich ist es so, dass Gaëtan und ich für viele Tore verantwortlich waren in der Vorrunde. Aber es ist ganz normal, dass die kleineren Teams von einzelnen Spielern abhängig sind. Wir haben weniger Geld zur Verfügung als andere Vereine und dementsprechend eine weniger grosse Breite im Kader. Mit der offensiven Ausbeute in der Hinrunde sind wir grundsätzlich zufrieden. Doch auch Gaëtan und ich machen nicht drei Tore in einem Spiel. Deshalb müssen wir vor allem darauf schauen, dass wir defensiv stabiler werden. Wichtig wird es sein, die Spiele knapp zu gewinnen. Jedes Spiel in der Rückrunde ist für uns ein Final.
These: Thun spürt den Ausfall von Captain Dennis Hediger stark. Wenn Leonardo Bertone ihn nicht ersetzen kann, steigt Thun ab.
Seit ich beim FC Thun spiele, waren wir nie nur von einem einzigen Spieler abhängig. Und das ist jetzt bei Dennis Hediger auch nicht anders. Im Sommer haben wir einige Abgänge gehabt und in der Vorrunde waren unsere Leistungen schlecht. Wenn es nicht gut läuft, müssen wir erfahreren Spieler Verantwortung übernehmen. Und insofern können die Neuzugänge Leonardo Bertone und Nicolas Hasler tatsächlich eine Verstärkung für uns sein. Sie haben sich bereits gut ins Team integriert. Wir wissen, dass wir uns steigern und eine gute Rückrunde zeigen müssen, wollen wir den Ligaerhalt schaffen.