Olympische Spiele
Ostschweizer Hürden-Sprinter Kariem Hussein wegen Dopings gesperrt – Schuld soll eine Lutschtablette sein

Knall vor den Olympischen Spielen in Tokio. Der Hürdensprinter Kariem Hussein (32) blieb in einer Dopingkontrolle hängen und wird für neun Monate gesperrt. Schuld daran ist offenbar eine Lutschtablette.

Simon Häring, Tokio
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Für Kariem Hussein ist der Olympia-Traum geplatzt.

Für Kariem Hussein ist der Olympia-Traum geplatzt.

Reto Martin

Die Olympischen Spiele in Tokio haben noch nicht begonnen, da haben sie auch schon ihren ersten Skandal. Der Schweizer Hürdensprinter Kariem Hussein. Dem 400-Meter-Hürden-Europameister von 2014 war in der Dopingprobe das Vorhandensein der verbotenen Substanzen Nikethamid und des Methaboliten N-ethylnicotinamide nachgewiesen worden.

Auf Antrag von Antidoping Schweiz hat die Disziplinarkammer von Swiss Olympic gegen den Schweizer Leichtathleten Kariem Hussein in einem vereinfachten Verfahren eine Sperre von neun Monaten verhängt. Die Sperre gilt seit dem 16. Juli 2021, dem Beginn der provisorischen Sperre und ist für sämtliche Sportarten und jegliche Funktionen im Sport wirksam. Der Entscheid ist noch nicht rechtskräftig.

Hussein lief in den vergangenen Jahren seiner Bestform hinterher.

Hussein lief in den vergangenen Jahren seiner Bestform hinterher.

Walter Bieri / KEYSTONE

Kariem Hussein akzeptiert die Sperre

Swiss Olympic zeigt sich in einer ersten Reaktion «erschüttert über den Vorfall zu einem Zeitpunkt, in dem der internationale Sport anlässlich der Olympischen Spiele in Tokio gefeiert werden soll.» Hussein akzeptiere die Sperre und übernehme die volle Verantwortung für sein Vergehen. Das verdiene Respekt. Doch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Die Videobotschaft von Kariem Hussein zum Dopingvergehen.

Kariem Hussein

Hussein schreibt in einer ersten Stellungnahme: «Seit letztem Freitag weiss ich, dass ich positiv auf eine Substanz getestet worden bin, die im Training erlaubt ist, aber nicht bei Wettkämpfen.» Er habe nach den Schweizer Meisterschaften eine Lutschtablette eingenommen. «Ich habe damit einen grossen Fehler begangen. Es war nie meine Absicht, eine verbotene Substanz einzunehmen.» Er sei überzeugt gewesen, nichts Falsches zu tun. Es tue ihm für all jene Menschen leid, die ihn immer unterstützt hätten.

Seine Karriere werde er aber fortsetzen, hält Kariem Hussein fest.