Der Schweizer Doppelzweier mit dem Luzerner Roman Röösli und dem Waadtländer Barnabé Delarze wird im Olympiafinal Fünter. Den angestrebten Podestplatz verpasst das Duo deutlich
Die Gesichter der erschöpften Schweizer Athleten drückten aus, was die Worte im Ziel verkündeten: «Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben immer unser Bestes gegeben, aber das hat nicht gereicht», sagte der Luzerner Roman Röösli. «Es war heute einfach nicht gut genug», ergänzte Teamkollege Barnabé Delarze nüchtern.
Es ist eine lange gemeinsame Reise, die in Tokio hätte gekrönt werden sollen. Bereits vor zehn Jahren bei den Junioren sassen die heute 27-jährigen Röösli und Delarze zusammen im Doppelzweier.
Seither näherte sich das über den Röschtigraben hinweg funktionierende Duo kontinuierlich der Weltspitze. Vor vier Jahren bei den Olympischen Spielen in Rio verpassten sie den A-Final noch knapp, erlebten als Sieger im B-Final aber danach, wie es sich anfühlt, bei Olympia als Erste ins Ziel zu kommen.
Seither gab es jedes Jahr einen internationalen Erfolg: EM-Dritter 2017, WM-Silber 2018, Gesamtweltcupsieger 2019 und EM-Zweiter 2020. Roman Röösli formulierte das Ziel für Tokio deshalb unmissverständlich. «Das Ziel in Tokio ist eine Medaille.» Dazu beitragen sollte der unbändige Wille des Duos.
In der wohl stärksten Bootsklasse im Rudersport schafften die Schweizer aber bei keinem ihrer drei Einsätze in Tokio den Anschluss an die stärksten Teams. Auch im Final waren Röösli/Delarze auf der ungünstigen Bahn 1 von Beginn weg nie in Tuchfühlung mit der Spitze. Immerhin gelang es ihnen dank eines Endspurts auf den letzten Metern, das polnische Boot zu überholen. Im Vorlauf musste man sich den Polen noch geschlagen geben.
Mit dem Kampf um die Medaillen hatte der Schweizer Doppelzweier aber nichts zu tun. Schnell setzte sich das Trio der meistgenannten Favoriten ab. Letztlich gewann Europameister Frankreich vor den zuvor ungeschlagenen Holländern und Weltmeister China.
«Es ist schwer zu sagen, an was genau es lag», rätselte Roman Röösli. «Die anderen waren heute einfach besser», bilanzierte Barnabé Delarze. Es sei nach dem Blitzstart der Konkurrenz und wegen des fortwährenden Dreikampfs an der Spitze sehr schwierig gewesen, sich ins Rennen zurückzukämpfen. Zumindest mit der Zeit darf das Duo zufrieden sein. In 6:09.05 ruderte man nahe an der eigenen Bestmarke.