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Martin Prachar war Publikumsliebling beim HSC Suhr Aarau. Seit seinem Karrierenende betreibt der Tscheche einen Foodtruck und arbeitet als Handball-Trainer. Momentan aber steht sein Leben still.
Es ist eine turbulente Zeit für Martin Prachar. Corona beeinträchtigt das Leben des ehemaligen Publikumslieblings des HSC Suhr Aarau derzeit gleich in mehreren Bereichen.
An Weihnachten war der 41-Jährige, der mit seiner Frau und der bald dreijährigen Tochter in Oberentfelden wohnt, mit seiner Familie in seine Heimat Tschechien gereist. Dort hat er hautnah miterlebt, was es heisst, coronapositiv zu sein.
Zuerst war Prachar selbst betroffen, danach hatten sich auch seine Eltern angesteckt. «Zwei Tage war es etwas schlimmer», erzählt der ehemalige Kreisläufer, «aber mittlerweile sind alle wieder gesund.» Dennoch bleibt er mit der Familie vorerst in Tschechien. Er sagt:
«Es macht für mich momentan keinen Sinn, in die Schweiz zurückzukommen.»
Verständlich, denn gleich alle seine drei Standbeine sind derzeit wegen Corona weggeknickt. Einerseits macht der Betrieb seines Foodtrucks momentan wenig bis gar keinen Sinn. «Ich bin ja vorwiegend an Handball-Spielen im Einsatz und weil dort keine Zuschauer zugelassen sind, bringt es nichts», sagt Prachar.
Andererseits darf er derzeit auch als Trainer des NLB-Teams Solothurn und der 1.-Liga-Equipe des TV Dagmersellen nicht normal arbeiten. Er kann seine Schützlinge zwar mit individuellen Trainingsplänen versorgen, sie aber nicht in der Halle empfangen. «Immerhin bin ich mit ihnen und den beiden Sportchefs online regelmässig in Kontakt», sagt Prachar.
Langweilig sei es ihm deshalb aber nicht, betont Prachar: «Ich geniesse die Zeit mit der Familie und konnte auch meine Eltern betreuen.» Dennoch sagt er entschieden:
«Es ist jetzt dann auch einmal genug mit Corona.»
Prachar hofft deshalb, dass die Meisterschaft zumindest in der zweithöchsten Liga fortgesetzt wird: «Ich glaube, dass die Möglichkeit besteht, dass es in der NLB mit einem abgespeckten Spielplan weitergehen könnte. Für den Rest, also die Ligen darunter, wird es wohl eher schwierig.» Der Verband dürfte bald über das weitere Vorgehen informieren.