Seit Jahrzehnten ringt der 62-jährige frühere Fifa-Linienrichter um Verständnis und Anerkennung für die Schiedsrichter. Nun tritt Luigi Ponte nach 13 Jahren als Präsident des Schweizerischen Schiedsrichter-Verbandes zurück.
Eigentlich wollte Luigi Ponte mit seinem Online-Projekt «WerdeSchiri.ch» nicht in erster Linie Werbung für das Schiedsrichter-Wesen machen. Eigentlich wollte der Präsident des Schweizerischen Schiedsrichter-Verbandes (SSV) die Fussball-Fans vor allem darauf hinweisen, wie schwierig, delikat und undankbar der Job des Spielleiters im Profifussball ist. Und zwar auf und neben dem Spielfeld!
Und jetzt erhält Ponte mit seinem schon fast künstlerischen Werk bereits die zweite grosse Auszeichnung. Nachdem «WerdeSchiri.ch» im November bereits mit dem Schweizer Filmpreis «Edi.15» ausgezeichnet worden war, kommt dem Projekt eine weitere Ehre zuteil: Die Rekrutierungskampagne, die vom Aargauischen Fussballverband (AFV) in Zusammenarbeit mit dem Zürcher und dem Ostschweizer Verband sowie der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt (Suva) lanciert und finanziert worden ist, hat den «Best of Swiss Web»-Award in der Sparte «mobile web» gewonnen.
Ehre, wem Ehre gebührt. Ponte ist der Erfolg zu gönnen. Der 62-jährige frühere Fifa-Linienrichter ringt seit Jahrzehnten um Verständnis und Anerkennung für die Schiedsrichter. «Wir sind mehr als nur die Buhmänner der Nation», sagt er. Ponte scheut für sein Anliegen weder Aufwand noch Kosten. Die Filmaufnahmen für das Projekt «WerdeSchiri.ch» mit Aufnahmen von fünf heissen Spielszenen waren ein teurer Spass. Ohne die erwähnten Sponsoren hätte sogar Ponte das Projekt nicht realisieren können.
Ponte ist seit 2004 Präsident des Schweizerischen Verbandes. Nach 13 Jahren wird er 2017 zurücktreten. Ein schmerzlicher Verlust für die Schiedsrichter-Gilde. Ponte, der auch Vizepräsident des AFV ist, möchte sich in Zukunft intensiver um die Karrieren der beiden Aargauer Fifa-Schiedsrichter Sascha Amhof und San Fedayi kümmern. Vor allem Amhof kann die Unterstützung der Schiri-Ikone gut gebrauchen. Nach drei krassen Fehlentscheiden innert kürzester Zeit im Spiel zwischen YB und Sion (3:2) Mitte März kam der 36-Jährige in der Super League bis zum heutigen Tag nicht mehr zum Einsatz.