Was tun, wenn die neuste Mutation des Coronavirus im Land des Trainingslagers wütet? Die Schweizer Topläuferin Ajla Del Ponte befindet sich mit dem holländischen Team im Trainingslager - ausgerechnet in Südafrika, das nach den jüngsten Entwicklungen von der Welt abgeschottet ist.
Betroffen von der jüngsten Corona-Mutation ist nicht nur der Wintersport. Südafrika ist während der kalten Jahreszeit eine beliebte Destination für Trainingslager in der Leichtathletik. Bei Ankündigung des neuen Virustyps Omikron vergangene Woche weilten aus der Schweiz Mittelstreckenläufer Tom Elmer und Sprinterin Ajla Del Ponte in Südafrika. Sie reagierten unterschiedlich auf die jüngste Entwicklung.
Während Elmer sein Camp abrupt abbrach und gerade noch vor Verschärfung der Einreise- und Quarantäneregeln den Weg zurück in die Schweiz fand, entschloss sich die holländische Sprintgruppe des Schweizer Trainers Laurent Meuwly, zu welcher auch Del Ponte gehört, das insgesamt dreiwöchige Lager nicht nach wenigen Tagen zu beenden. «Im Moment fühlen wir uns hier sicherer als in einem Flugzeug und wohl auch entspannter als in Europa», sagt Meuwly. Auf dem Trainingsgelände, wo neben den 15 Holländerinnen und Holländern auch Sportlerinnen und Sportler aus Norwegen, Finnland und Tschechien trainieren, gilt eine Impfpflicht. Zudem wird beim Eintritt in die Anlage Fieber gemessen und dreimal in der Woche ein Schnelltest gemacht. Das Training geht nach Plan weiter, «Stress ist keiner spürbar - auch nicht bei Ajla», sagt Meuwly.
Man mache sich bewusst auch nicht zu viele Gedanken über die geplante Rückkehr Mitte Dezember. Gerade eben habe Südafrikas bedeutendster Virologe erklärt, er schätze Omikron nicht als gefährlicher als die Delta-Variante ein. «Man muss jetzt einfach abwarten, wie es sich entwickelt», sagt der Romand.
Gelassen ist auch Leistungssportchef Philipp Bandi, selbst wenn in zwei Wochen auch der Leichtathletik die Absage einer internationalen Meisterschaft droht – der Cross-EM in Irland. «Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet», sagt Bandi.