Olympia
Kurt Röthlisberger: «Die Winterspiele sind am richtigen Ort»

Der Stadtanzeiger Aarau hat den ehemaligen Fussballschiedsrichter Kurt Röthlisberger zu seinem Verhältnis zu den olympischen Winterspielen in Vancouver befragt.

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Kurt Röthlisberger, die Olympischen Winterspiele laufen auf Hochtouren. Verfolgen Sie die Spiele und wie verbringen Sie die Sportnächte?
Röthlisberger: Ich lasse mir meinen gesunden Schlafrhythmus nicht durcheinanderbringen. Ausser den Wochenenden fokussiere ich mich auf die Zusammenfassungen. Grundsätzlich bevorzuge ich Übertragungen mit Schweizer Beteiligung.

Wie wirken die Spiele in Vancouver auf Sie?
Röthlisberger: Die Kanadier können das. Die Eröffnungsfeier und die Goldmedaille von Simi haben die Spiele so richtig lanciert. Die Winterspiele sind in Kanada am richtigen Ort: Alles ist professionell aufgezogen, ergänzt mit Leidenschaft und viel Herzblut.

Sie setzen sich für die Gesundheitsprävention ein. Was denken Sie über die Anforderungen an die Athleten bei Olympia?
Röthlisberger: Für viele gilt immer noch: Dabei sein ist alles. Wenn es allen Athleten gelingt, aufzuzeigen, dass Bewegung dem Körper guttut, dann fördern auch Olympische Spiele das Gesundheitsbewusstsein von Herrn und Frau Schweizer nachhaltig.

Der Kampf an der Spitze wird immer enger und oft liegen nicht die Favoriten obenauf. Ein besonderer Reiz von Olympia?
Röthlisberger: Das ist doch das Schöne am Sport. Oft entscheidet Unvorhergesehenes über Sieg oder Niederlage. Das gibt Gesprächsstoff am runden Tisch. Zudem wird die Teilnahme der Aussenseiter ermöglicht, was dem olympischen Grundgedanken entspricht.

Olten wollte sich vor Jahren für Olympische Spiele bewerben. Kann so ein Anlass in der Schweiz überhaupt stattfinden?

Röthlisberger: Es ist ja auch gut, wenn es immer wieder Visionen gibt. Zum genannten Oltner Projekt sage ich definitiv nein und «Schuster bleib bei deinen Leisten». Olympia wäre für die Schweiz aus diversen Gründen mindestens drei Schuhgrössen zu gross. Es gibt genügend Anlässe, die zu unserem Land und unserer Mentalität passen.
(MSU)