Der Solothurner Tim Hug liefert bei der nordischen Ski-WM das beste WM-Ergebnis seiner Karriere ab. Der 29-Jährige schaffte den Sprung auf den 14. Rang, zum WM-Auftakt in Lahti vor fünf Tagen belegte er bereits Platz 15.
Viel kaufen kann er sich dafür nicht. Gleichwohl hat der 14. Rang beim Wettkampf auf der grossen Schanze für den Schweizer Kombinierer Tim Hug persönlich eine historische Dimension. So gut war der 29-Jährige an einem Grossanlass noch nie. Allerdings hält sich die Steigerung in überschaubaren Grenzen. Zum WM-Auftakt in Lahti vor fünf Tagen belegte er bereits Platz 15.
Nach den letzten Resultaten im Weltcup und mit der Vorlage eines 11. Ranges nach dem Springen durfte der Gerlafinger von einem Platz im einstelligen Bereich träumen. «Der Sprung war wirklich mega cool», sagt Hug. Auch in der Loipe machte der einzige Schweizer Kombinierer zu Beginn einen guten Eindruck, führte die Verfolgergruppe immer wieder aktiv an und lag noch bei 7,5 km, nach drei Vierteln der Distanz, auf dem 9. Rang.
Aber wie bereits im ersten Rennen musste Hug abreissen lassen, als es um die Wurst ging. Fehlt ihm der Killerinstinkt? Hug differenziert. Am letzten Freitag büsste er für seinen Blitzstart. Dieser war notwendig, um den Anschluss an eine vor ihm gestartete Gruppe zu finden.
Dem 1,86 m grossen Athleten kamen die Bedingungen bei deutlichen Plusgraden und sehr weicher Spur nicht entgegen. «Der tiefe Schnee ist für mich als sehr grossen Athleten und mit einem aus den Beinen heraus arbeitenden Laufstil ein Nachteil», sagt Hug. Deshalb sei er auch zufrieden mit seiner Leistung. «Ich habe alles gegeben, bis zum letzten Meter wirklich hart gekämpft. Am Schluss konnte ich mich fast nicht mehr auf den Beinen halten.»
Will er im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang in zwölf Monaten nochmals einen spürbaren Schritt vorwärts tun, dann gilt das Augenmerk der Konkurrenzfähigkeit in der entscheidenden Rennphase.
Hug weiss das und traut sich für seinen wahrscheinlich letzten Wettkampfwinter diesen wegweisenden Schritt auch zu. Er macht darauf aufmerksam, dass in dieser Saison eine Verletzung im Spätsommer wichtige Vorbereitungswochen gekostet habe.
Trotzdem darf sich Tim Hugs Bilanz nicht nur an der WM sehen lassen. Er fand einerseits punkto seiner Resultate zu einer bemerkenswerten Konstanz knapp jenseits der Top 10. Und auch die Ausgeglichenheit zwischen Springen und Laufen– die Basis für jeden guten nordisch Kombinierer – ist derart stabil wie wohl noch nie in seiner Karriere. Gute Vorzeichen für einen letzten grossen Schritt in seiner Karriere.