Für die beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Italien am Sonntag und Nordirland am Mittwoch hat Nationaltrainer Murat Yakin den FCB-Spieler Fabian Frei nachnominiert. Ein Gespräch mit dem Rückkehrer, der erstmals nach drei Jahren wieder im Nati-Tross unterwegs ist.
Kurzfristig zurück in der Nati nach drei Jahren Pause, wie fühlt sich das an und wie ist es abgelaufen?
Fabian Frei: Ich freue mich sehr, wieder für das Land dabei sein zu dürfen. Meiner Meinung nach auch eine der grössten Ehren, die ein Fussballer haben kann. Die Situation bei der Nachnominierung war lustig: «Muri » und ich haben aneinander vorbeitelefoniert. Erst habe ich geschlafen, dann habe ich zu früh zurückgerufen. Als ich den Anruf von Muri dann entgegennehmen konnte, hatte ich schon eine Ahnung, um was es gehen könnte.
Für die beiden Spiele haben Sie die Zehn als Trikotnummer zugelost bekommen. Was können Sie zu diesem komischen Zufall sagen?
Von meinen Mitspielern werde ich etwas aufgezogen. Sie sagen, ich solle jetzt mein Rücktritt geben, besser wird es nicht, du bist auf dem Zenit. Das ist aber natürlich nur, weil ich Granit Xhaka ersetze und seine Nummer somit übernehme. Das war bisher auch immer so. Für mich ist das keine grosse Sache.
Wenn sich Spieler und Trainer bereits kennen, kann das ein Vor-, aber auch ein Nachteil sein. Wie ist es bei Ihnen?
Bis jetzt hat es mir nicht geschadet, dass Muri Nati-Trainer ist. Für mich ist das klar ein Vorteil. Ich kenne seine Ideen bereits und kann mich so einfacher zurechtfinden. Schlussendlich muss ich aber die Leistung auf dem Platz bringen.
Beim FC Basel haben Sie in letzter Zeit vermehrt in der Innenverteidigung gespielt. Glauben Sie, dass das den Ausschlag gegeben hat für deine Nachnominierung?
Kann sein. Mit Eray Cömert und Granit Xhaka sind ein Innenverteidiger und ein defensiver Mittelfeldspieler ausgefallen, somit konnte der Trainer zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen. Andererseits ist bereits auf allen Positionen viel Qualität vorhanden. Da gibt es diverse Möglichkeiten.
Viele Spieler fallen für Italien aus. Wie geht die Mannschaft damit um?
Wenn qualitativ hochwertige Spieler weg sind, muss das nicht unbedingt negative Folge mit sich bringen. Die Mannschaft wird manchmal zusammengeschweisst, wenn es schwierig wird und viele ausfallen. Dann helfen sich alle noch ein bisschen mehr, rücken näher zusammen und einzelne beflügelt das sogar. Die zeigen dann, dass sie das gleiche leisten können.
Werden wir unter Murat Yakin eine defensivere Nati sehen im Vergleich zu Vladimir Petkovic?
In einer Woche kannst du nicht viel ändern. Jeder Trainer baut anfangs auf eine solide Verteidigung. Das ist die Basis, die man für die Zukunft haben möchte. Nach vorne ist eher individuelle Klasse gefragt. Gegen Italien wird die Mannschaft aber sicherlich etwas defensiver auftreten. Das hat aber nichts mit Petkovic oder Yakin zu tun, sondern mit dem Gegner.
Das Gespräch ist aus einer Medienrunde aufgezeichnet.