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Mit dem Selbstvertrauen von zwei Siegen in Serie bietet sich dem FC Wohlen beim heutigen Auswärtsspiel gegen Le Mont eine einmalige Gelegenheit.
Erstmal etwas Zahlenspielerei: Der sechstplatzierte FC Wohlen liegt nach dem ersten Saisonviertel fünf Punkte hinter Leader Lausanne und hat auf Schlusslicht Le Mont vier Zähler Vorsprung. Mit zwölf Gegentoren haben die Wohler zwei mehr als die beste (Aarau), aber auch zwei weniger als die schwächsten Abwehrreihen der Liga – Biel, Wil, Winterthur und Le Mont – kassiert.
Das sind Statistiken, die andeuten, was seit Wochen so ziemlich jeder Beobachter der Challenge League sagt, und am Donnerstag nach dem überzeugenden 2:0-Sieg von Wohlen über Biel Stürmer Nico Abegglen nochmals verdeutlicht hat: «In dieser unglaublich ausgeglichenen Liga kann jeder jeden schlagen.»
Vorsprung auf den Strich ausbauen
Umso wichtiger werden die beiden Reisen nach Baulmes, wo die Freiämter heute um 15 Uhr beim FC Le Mont gastieren, und in einer Woche nach Neuenburg zum TV-Spiel gegen Xamax. Mit einem Sieg heute können Martin Ruedas Spieler den Vorsprung auf den Strich auf sieben Punkte ausbauen und den ersten Grundstein legen, um während der Länderspielpause in Ruhe arbeiten zu können. «Zwei Siege wären natürlich sensationell, aber in unserer derzeitigen Verfassung müssen wir Spiel für Spiel nehmen», sagt der Wohler Übungsleiter.
Diese «derzeitige Verfassung» liest sich auf den ersten Blick gar nicht so übel. Denn auch zwischen den beiden Heimsiegen in der Liga – 2:1 gegen Schaffhausen und 2:0 gegen Biel – zeigte das Team auch im Cupspiel gegen den FC Zürich eine reife Leistung, brachte den Oberklassigen gehörig ins Schwitzen.
Auch deshalb hat Wohlen vier Punkte Vorsprung auf den kriselnden Kantonsrivalen Aarau, ist damit zumindest vorübergehend die Nummer eins im Aargau. Doch ganz so rosig sieht es Rueda nicht: «Wir laufen mit unserem schmalen Kader derzeit auf dem Zahnfleisch.» Am Donnerstag musste der 52-Jährige im Vergleich zum FCZ-Spiel fünf Änderungen vornehmen. «So ist es schwierig, eine eingespielte Mannschaft zu haben.»
Bestes Beispiel war die zusammengewürfelte Defensive, als mit Davide Giampa, Simon Dünki, Nicolas Bürgy und Dylan Stadelmann gleich eine komplette potenzielle Viererkette ausgefallen ist: Bujar Lika musste hinten links statt rechts auflaufen, Rechtsverteidiger spielte Mittelfeldmann Michael Weber, und der gelernte Aussenverteidiger Marjan Urtic, zu Saisonbeginn auch als Flügel eingesetzt, gab den Notnagel im Abwehrzentrum.
Rueda war positiv überrascht: «Nach einer kurzen Findungsphase von 15 Minuten, wo Biel zu zwei guten Torchancen kam, haben die Jungs ihre Arbeit aber richtig gut erledigt.» Auch in Baulmes wird das Defensiv-Experiment wohl noch anhalten. Immerhin ergänzt Rueda: «Bei Dylan hoffen wir, dass er gegen Xamax zur Verfügung stehen wird.»
Erschwerend kommt die kurze Regenerationszeit von gerade mal knapp zwei Tagen hinzu. Trotz frisch gewonnenem Selbstvertrauen aus zwei siegreichen Ligaspielen in Serie und einem tollen Cupfight sind das also doch nicht die besten Voraussetzungen, um die Mission «ruhige Natipause» in Angriff zu nehmen.