Startseite
Sport
Fussball
1:1 gegen Spanien – was die Schweizer Spieler über ihren ersten WM-Test denken: Neben der Freude über das Resultat sehen die Akteure einige Punkte, die sie verbessern müssen.
Was ist von diesem 1:1 gegen Spanien zu halten? Das ist die grosse Frage nach dem ersten Testspiel der Schweiz vor der WM. Soll das Resultat mehr zählen? Oder der Fokus doch eher auf dem Auftritt als ganzem liegen? Einem Auftritt, der auch zeigte, dass der Schweiz schon noch einiges fehlt, um im spielerischen Bereich mit Topteams mitzuhalten - gerade in der Offensive.
Die Spieler bewerteten ihre Leistung durchaus kritisch. Jeder, der im Anschluss an die Partie seine Überlegungen kund tat, erkannte Verbesserungspotenzial. Das ist gewiss nicht die schlechteste Herangehensweise.
Yann Sommer war als Torhüter häufiger mittendrin im Geschehen, als er sich das noch aus den meisten Spielen der WM-Qualifikation gewohnt war. Er sagte: "Mit dem Resultat nehmen wir ein positives Gefühl in Richtung WM mit. Aber manchmal hätte schon ein bisschen mehr Entlastung gelingen müssen." Seine Erkenntnis, die er mitnimmt, lautet: "Wir wissen jetzt, dass wir schwierige Situationen überstehen können. Dass wir nicht auseinanderfallen." Das liegt auch an ihm. Sommer zeigte einige gute Paraden, er ist schon jetzt in WM-Form.
Während die Schweizer Abwehr dem Druck eines der grössten WM-Favoriten mehrheitlich gut stand hielt, wurden die Defizite in der Offensive schon ab und zu offensichtlich. Auch Xherdan Shaqiri sah das so. "Wir können einige Dinge verbessern. Manchmal müssten wir den Ball besser halten. Oder die Konter besser ausspielen. Überhaupt gedanklich schneller agieren." Er selbst hatte nicht seinen besten Abend. Weder auf dem Flügel noch in der Mitte nach der Pause kam er richtig zur Geltung.
Mit dem Spiel gegen Spanien wollten die Schweizer das erste WM-Spiel gegen Brasilien simulieren. Einiges wird durchaus ähnlich sein am 17. Juni. "Aber", warnt Valon Behrami, "an der WM wird alles anders sein. Das Tempo im Spiel. Die Stimmung. Der Druck. Wirklich vergleichbar ist das nicht." Behrami vertritt die Ansicht, dass die Schweiz schon noch einiges lernen muss, um weiterzukommen. "Wir hatten einige Fehler zu viel, die den Spaniern gute Möglichkeiten offerierten. Manchmal gelang es uns nicht, die richtige Entscheidung zu treffen. " Behrami sprach die Absicht an, von hinten heraus zu kombinieren. "Das ist schon gut. Aber wir dürfen es nicht übertreiben. Wenn Spanien unter Druck gerat, scheuen sie sich auch nicht, den langen Ball zu spielen. Dieses Balance müssen wir noch finden."
Heute kurz vor Mittag fliegt der Schweizer Tross zurück Richtung Lugano für die zweite Woche des WM-Camps. Am Freitag folgt der Test gegen Japan. Danach ein freies Wochenende, ehe es nach Russland geht.