Startseite
Sport
Fussball
Chelsea scheidet im Liga-Cup überraschend gegen Swansea aus und Eden Hazard (22) legt sich kurz vor Schluss mit einem Balljungen an. Dieser ist allerdings nicht so unschuldig, wie zuerst angenommen. Seine Tat kündete er im Internet an.
Es läuft die 81. Minute. Noch immer steht es 0:0 zwischen Swansea und Chelsea. Den «Blues» bleiben knapp 10 Minuten, um den 2:0-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Da fliegt der Ball hinter dem Swansea-Tor ins Aus – und der Balljunge nimmt sich ein wenig viel Zeit, um ihn zurück zu holen. Zumindest sieht das wohl Chelsea-Stürmer Eden Hazard (22) so.
Der Belgier sprintet zum Balljunge, will ihm den Ball wegnehmen. Dabei stellt er sich so ruppig an, dass der Balljunge stürzt. Da verliert Hazard endgültig die Geduld. Er kickt dem am Boden liegenden Balljungen in die Magengrube und schnappt sich den Ball. Der Junge krümmt sich am Boden, hält sich die Rippen.
Der Schiedsrichter bestraft Hazard für die Tätlichkeit mit der Roten Karte. Zu zehnt gelingt es Chelsea nicht, die nötigen Tore zu schiessen. Das Spiel endet 0:0 und Swansea zieht zum ersten Mal in der Klubgeschichte in den Liga-Cup-Final ein. Dort trifft das Team auf den Viertligisten Bradford. Hazard hingegen droht eine drastische Strafe.
Balljunge nicht unschuldig
So brutal die Geschichte im ersten Moment klingt – die ganze Wahrheit ist damit nicht erzählt. Der Balljunge nämlich, von englischen Medien als der 17-jährige Charlie Morgan identifiziert, hat seine Tat vor dem Spiel im Internet angekündigt.
Auf Twitter schreibt er am Mittwochnachmittag, er werde ein letztes Mal als Balljunge an einem Swansea-Spiel arbeiten. Und: «The king of all ball boys is back making his final appearance #needed #for #timewasting» (übersetzt etwa: «Der König der Balljungen ist zurück. Ich werde fürs Zeitschinden gebraucht.»)
Polizei untersucht Vorfall
Laut der englischen «Sun» hatte die unfaire Aktion bereits Konsequenzen für Charlie Morgan: Die walisische Polizei befragte ihn noch in der Nacht nach dem Spiel zum Vorfall und seinen Tweets. Auch sein Vater Martin Morgan und dessen Frau – denen 22,5 Prozent an Swansea City gehören – wurden befragt. Seit Bekanntwerden der ganzen Geschichte um den Balljungen muss dieser sich auf Twitter einiges anhören: Erboste Chelsea-Fans machen sich in etlichen Tweets Luft.
Eine ernsthafte Strafe müsse der 17-Jährige aber wohl nicht erwarten. Da er seine Karriere als Balljunge schon vor dem Spiel beendet hatte und nur für einen Kollegen eingesprungen war, würde auch eine Sperre wenig Sinn machen.