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Bei dieser gelben Karte für Marco Verratti kommt wohl jeder zuerst einmal ins Grübeln. Wie kommt der Schiedsrichter nur dazu, den Spieler zu verwarnen? Weil es eine entsprechende Regel gibt, die aber Fragen aufwirft.
Im Fussball kann man über viele gelbe Karten diskutieren. War das jetzt ein Handspiel? Trifft der Spieler mit seiner Grätsche den Gegner? Seit diesem Wochenende gibt es ein weiteres, doch etwas kurioses Diskussionsthema. Es geht um diese Szene mit PSG-Spieler Marco Verratti im Spiel gegen Nantes:
Der 24-jährige Italiener spielt den Ball ohne Druck des Gegners am Boden liegend mit dem Kopf zum Torhüter zurück. Der Goalie könnte den Ball in die Hand nehmen, macht es aber nicht und spielt den Ball wieder zu Verratti. Wenig später erfolgt ein Pfiff und Schiedsrichter Johan Hamel zeigt dem PSG-Wirbelwind die gelbe Karte. Nantes erhielt zudem einen indirekten Freistoss.
Die Regel gibts tatsächlich
Verrattis Teamkollegen reagieren nach der Partie mit totalem Unverständnis:
Der Unmut ist nachvollziehbar. Dass die Rückpassregel bei einer Rückgabe mit dem Kopf aufgehoben ist, weiss ja eigentlich jeder Fussballer. Oder etwa doch nicht.
Was also war mit dieser Aktion nicht in Ordnung? Der Schiedsrichter entschied auf unsportliches Verhalten von Verratti, wie er später erläuterte. Zu Recht? Ja, wie folgender Punkt aus dem FIFA-Regelbuch 2016/17 beweist:
«Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er ...
«... absichtlich einen Trick nutzt (auch bei einem Freistoss), um den Ball mit dem Kopf, der Brust, dem Knie etc. zum Torhüter zu passen und so die Rückpassregel zu umgehen, egal ob der Torhüter den Ball mit den Händen berührt oder nicht.»
Was ist nun ein Trick?
Spätestens seit dieser Aktion kennt jetzt also die ganze Welt diesen Absatz im FIFA-Reglement. Die Wortwahl lässt aber einen gewissen Spielraum offen. Wann genau eine Aktion als «Trick» gilt, ist nicht ganz klar. Mit seiner Entscheidung hat Johan Hamel zumindest für den Krabbel-Kopfball ein Exempel statuiert.