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Das Auswärtsspiel der Frauenmannschaft des FC Schaffhausen in Winterthur am Wochenende erregte so viel Aufmerksamkeit wie sonst selten ein Challenge-League-Match. Grund dafür war ein Transparent der Schaffhauser Fans mit frauenverachtendem und gewaltverherrlichendem Inhalt. Nun äussert sich ein Fanclub-Sprecher zur Aktion.
Am Montag, einen Tag nach den Vorkommnissen beim Auswärtsspiel des FCS in Winterthur, äussert sich ein Sprecher der «Bierkurve Schaffhausen» gegenüber Blick.ch: «Das Banner war eine Aktion einzelner Personen.» Dabei handle es sich um drei bis vier Personen im Alter von 20 bis 25 Jahren. Der Vorfall tue ihnen leid. Zudem war den Personen nicht bewusst, welche Welle ihre Aktion lostreten würde, sagt der Sprecher weiter.
Die Verantwortlichen seien keine Sexisten, denn «jeder dieser Jungs ist in einer längeren Partnerschaft und keinesfalls sexistisch orientiert». Ihre Freundinnen seien über die Aktion gar nicht erfreut und enttäuscht gewesen.
Sie wissen aber auch, dass niemand von den Jungs oder der Kurve frauenfeindlich ist.
Die Personen hätten schlicht unüberlegt gehandelt, sagt der Sprecher. «Erste Massregelungen sind bereits vollzogen worden, sie bleiben jedoch intern.»
Die «Bierkurve Schaffhausen» veröffentlichte bereits am Sonntagabend und am Montagmorgen ein Statement auf Facebook. Ihnen sei bewusst, dass das Spruchband auf extreme Art und Weise provoziere und Anstoss errege.
Das Transparent habe eine Provokation sein sollen – und das sei auch voll aufgegangen. Mit dem zweiten Facebook-Post wollten die Schaffhauser Fans klarstellen, dass sie «weder frauenfeindlich noch sexistisch oder politisch orientiert sind». Eine offizielle Entschuldigung der Fans steht jedoch noch aus.
Sowohl der FC Schaffhausen als auch der FC Winterthur verurteilen die Aktion aufs Schärfste. In einem Communiqué vom Montag schreibt der FCS:
Der Verein distanziert sich in aller Form von Diskriminierung, Gewalt und Sexismus. Solche Transparente dürfen nicht toleriert werden.
Der FC Winterthur hat auf seinem Facebook-Account ebenfalls auf die Vorkommnisse in seinem Stadion reagiert. «Was sich da ein Teil der Schaffhauser Fans während dem Derby mit ihrem Transparent 'Winti-Fraue f**** und verhaue' geleistet hat, war so was von unterirdisch, dass es auf keiner Negativ-Skala mehr Platz hat», heisst es in der Stellungnahme.
Auch die Swiss Football League (SFL) hat wegen des Vorfalls ein Verfahren gegen den FC Schaffhausen eröffnet. «Sexismus, Rassismus und jede Form von Diskriminierung haben im Schweizer Fussball nichts zu suchen», schreibt die SFL in einer Mitteilung.
Der Fall sei der Disziplinarbehörde weitergeleitet worden. «Wir fordern, dass diese Aktion rigoros sanktioniert wird», sagt SFL-CEO Claudius Schäfer gegenüber Blick.ch.