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Am Mittwochabend vermeldet der FC Basel, dass sich Klubführung und 1. Mannschaft in Sachen Lohnverzicht während der Coronakrise einigen konnten. Die Spieler verzichten und versuchen mit einer weiteren netten Geste, die Gunst der FCB-Mitarbeiter wieder für sich zu gewinnen.
Die Nachricht kommt wieder zu später Stunde. Nicht um 22.09 Uhr wie vor zwei Wochen, als der FCB vermeldete, dass die Spieler das erste Angebot der Klubführung im Streit um den Lohnverzicht während der Coronakrise ablehnten. Diesmal trifft die Nachricht um 20.01 Uhr ein. Das Gespräch sei offen und konstruktiv gewesen. Alle Differenzen seien bereinigt und eine von beiden Seiten getragene Einigung erzielt worden, heisst es in der Mitteilung. Auf wie viel Geld die Spieler zum Wohle ihres Vereins verzichten, wurde allerdings nicht kommuniziert. Ursprünglich hatte die FCB-Führung einen Verzicht von 70 Prozent für drei Monate gefordert. Die Spieler hatten dies abgelehnt und mit angeblich 5 Prozent Lohnverzicht ihrerseits ein mickriges Gegenangebot vorgeschlagen.
Ein Detail wird in der Pressemitteilung dann doch verraten: Das Team hat entschieden, die durch die Kurzarbeit bedingten Lohneinbussen sämtlicher Mitarbeitenden beim FCB auszugleichen. Eine Geste, die im Verein, wo die Stimmung zuletzt auf dem Tiefpunkt angelangt war, positiv aufgefasst werden dürfte.
Die Kommunikationsabteilung des FC Basel zeigt sich auch durch die angefügten Zitate sichtlich bemüht, einen Neustart zu initiieren und positiv in die Zukunft zu blicken. Statt CEO Roland Heri, der normalerweise in solchen Fällen gerne zitiert wird, ist diesmal eine Aussage des zuletzt wenig auskunftsfreudigen Präsidenten Bernhard Burgener zu lesen. Er wird mit folgenden Worten zitiert: «Wir sind sehr glücklich, dass wir gemeinsam eine überzeugende Lösung im Sinne des ganzen Klubs gefunden haben. Nun können wir uns wieder auf die Zeit nach der Pandemie konzentrieren. Ich spüre eine grosse Vorfreude bei den Spielern und bei uns allen auf die Zeit, wenn wieder Fussball gespielt werden kann.»
Auch aus den angefügten Worten von FCB-Captain Valentin Stocker spricht Zuversicht: «Der Mannschaftsrat und die Klubleitung haben sich zu einem ernsten und offenen Austausch getroffen. Wir haben Klartext miteinander gesprochen und alle Missverständnisse ausgeräumt. Die Mannschaft stellt sich voll und ganz hinter den Klub und seine Mitarbeitenden. Unsere Solidarität allen Kolleginnen und Kollegen beim FCB gegenüber ist für uns eine Selbstverständlichkeit.»
Das klingt so, als hätte die Klubleitung den Spielern erklärt, wofür der Verein ihre Gelder in dieser schwierigen Phase braucht. Denn das hatten die Spieler zuvor via Instagram moniert und als Grund aufgeführt, warum das erste Angebot zur Lohnkürzung abgelehnt wurde. Jetzt scheinen sich beim FCB alle wieder lieb zu haben.