Wunderkind
Mbappé wie einst Pelé: Der 19-jährige Weltmeister kennt keine Grenzen

Kylian Mbappé ist Weltmeister, Torjäger und millionenschwerer Superstar. Dabei hat der Teenager sein volles Potenzial noch gar nicht entfaltet.

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Mbappé wurde als bester Nachwuchspieler der WM ausgezeichnet.

Mbappé wurde als bester Nachwuchspieler der WM ausgezeichnet.

MARTIN MEISSNER

Als der Jahrhundertfussballer seinen Erben über den Rasen des Luschniki-Stadions flitzen sah, wurde ihm angst und bange um seine Bestmarken. «Wenn Kylian so weitermacht und mit meinen Rekorden gleichzieht, muss ich meine Schuhe wohl noch einmal entstauben», schrieb der unvergleichliche Pelé bei Twitter. Hinter dem humorvollen Beitrag des brasilianischen Idols versteckte sich der höchste Respekt für das derzeit grösste Versprechen im Weltfussball.

Im zarten Alter von 19 Jahren ist Kylian Mbappé Weltmeister, Top-Torjäger und ein millionenschwerer Superstar. Seinen Höhepunkt hat der 180-Millionen-Mann von Paris St. Germain jedoch längst noch nicht erreicht. «Es ist nur der Anfang und nicht das Ende», sagte Mbappé nach dem Finaltriumph von Moskau: «Ich habe fest vor, weiter zu kommen, so weit, wie es mein Potenzial erlaubt. Bis an meine Grenzen.»

Im Klub mit Pelé

Die hat der Jungstar noch immer nicht ausgelotet, trotz vier Turniertreffern in Russland, einer davon am Sonntag beim 4:2 (2:1) gegen Kroatien. Im 21. WM-Final erzielte Mbappé erst als zweiter Teenager ein Tor. «Willkommen im Klub, Kylian! Es ist schön, Gesellschaft zu haben», schrieb Pelé, der mit 17 Jahren bei der WM 1958 in Schweden Brasilien zum WM-Titel geschossen hatte. Nun ist der Weltstar von einst nicht mehr einsam im Klub der Wunderknaben.

Vor Mbappé liegt eine grosse Zukunft, darin sind sich alle einig. Größer noch als die Gegenwart, in der er mit der Equipe Tricolore nicht nur den Goldpokal gewann, sondern auch den Preis für den besten Nachwuchsspieler der WM abräumte. Er selbst gab die Marschroute für die kommenden Jahre vor. «So jung Weltmeister zu werden, öffnet dir Türen», sagte er, «aber dann musst du weiter hart arbeiten.»

Nachfolger von Ronaldo?

Mbappé will sich seinen Kopf nicht verdrehen lassen von den Lobeshymnen, die nicht nur aus dem fernen Brasilien auf ihn einprasseln. Champions-League-Sieger Real Madrid hat längst die Fühler nach ihm ausgestreckt, die Königlichen brauchen einen Nachfolger für Weltfussballer Cristiano Ronaldo. In der nächsten Saison spiele er jedoch zu 100 Prozent in Paris, sagte Mbappe vor der Siegesfeier auf den Champs-Elysees. (SID)