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Am Samstag, 21. Juli, startet die Super League. Der FC St. Gallen geht als Wundertüte an den Start. Präsident Matthias Hüppi gibt im Interview Auskunft über seinen Wechsel vom Sportmoderator zum Präsidenten, die Erwartungshaltung der Fans, Peter Zeidlers Fussball und warum Routinier Milan Vilotic bei ihm eine zweite Chance erhält.
Matthias Hüppi: Die ganze Sache ist blitzschnell gegangen. Es war ein spannender „Transfer“ innert kürzester Zeit und ich habe bislang keine Sekunde davon bereut. Es ist eine grosse Herausforderung, sehr intensiv und abwechslungsreich. Vor allem zu Beginn war ich wie ein Lehrling und konnte viel Neues lernen.
Dass der FCSG in der Bevölkerung eine riesige Bedeutung hat. Fussball ist in der Ostschweiz sehr wichtig. Deshalb ist aber auch eine Erwartungshaltung da, die nicht immer einfach zu erfüllen ist. Wichtig ist mir, dass wir als Führung Entscheide gemeinsam fällen und so auch zusammen Verantwortung tragen. Ich habe ein tolles, neues Team im Rücken und wir haben das bisher ganz gut hingekriegt.
Die sportlichen Schwankungen sind beim FC St. Gallen zu einer Art „Markenzeichen“ im negativen Sinn geworden. Die Gründe für diese Schwankungen sind schwierig zu erklären. Schlussendlich konnten wir den Schaden aber in Grenzen halten und uns mit Platz 5 für das europäische Geschäft qualifizieren.
Sportlich geht es natürlich darum, dass wir konstanter werden und wirtschaftlich die Situation im Griff haben. Mit unserer Crew stehe ich in der Verantwortung unserem Publikum mit dem FC St. Gallen Freude zu bereiten. Natürlich passiert das alles nicht von heute auf morgen, sondern braucht Zeit, Geduld und viel Engagement. Wichtig ist, dass wir als Team agieren. Es ist kein Sololauf.
Peter Zeidler hat sehr viel Erfahrung in der Arbeit mit jungen Spielern. Er bringt eine gute Mischung von Bescheidenheit und Selbstbewusstsein mit und er lässt einen mutigen, dynamischen und offensiven Fussball spielen, welcher sicherlich Freude bereiten wird.
Ich vertrete die Meinung, dass jeder Spieler eine zweite Chance verdient hat, wenn er sie nutzen will. Und dies haben wir in den Gesprächen mit Vilotic gespürt. Und sportlich bin ich überzeugt, dass er uns verstärken wird, unsere Abwehr stabilisieren kann und besonders die jungen Spieler viel von seiner Erfahrung profitieren werden.
Vor allem geht es uns wie gesagt darum, so schnell wie möglich eine gewisse Konstanz über einen längeren Zeitraum zu finden. Und wir wollen zu Hause eine Macht werden, sodass auch Spitzenteams wie YB und Basel Mühe haben hier im Kybunpark Punkte mitzunehmen. Ganz allgemein gesagt haben wir aber aufgrund des Stadions, des Spielerkaders, dem Zuschaueraufmarsch und der Bedeutung in der Ostschweiz schon den Anspruch uns in den Top 5 der Liga festzusetzen. Auch wenn das bei der Ausgeglichenheit der Liga keine Selbstverständlichkeit ist. Und auch im Cup wollen wir in der nächsten Saison ein Ausrufezeichen setzen.
Zuerst folgt in der zweiten Runde ein schwieriges Spiel gegen die norwegische Mannschaft aus Sarpsborg. Das Ziel ist es dann, die eine oder andere Runde zu überstehen und wenn wir schliesslich sogar im Playoff vor der Gruppenphase der Europa League auch noch einen happigen Gegner aus dem Weg räumen würden, wäre das natürlich ein Traum. Davon ausgehen können wir aber nicht.
Gut, wir führten das Projekt „Espen on tour“ ein und waren so in den Regionen der Ostschweiz unterwegs und hielten dort Trainingseinheiten ab. So war der Kontakt zur Bevölkerung gegeben. In Bad Ragaz waren wir im Trainingslager. Da ging es hart zur Sache; denn jeder Spieler wollte sich für den endgültigen Kader aufdrängen.
Das kann man schon so sagen. Es ist mir wichtig einen guten Kontakt zu pflegen. Aber nicht nur zur Mannschaft, sondern zu allen Personen in diesem Verein. Aber es geht nicht soweit, dass ich dem Trainerteam dreinreden würde.
Erstens ist das schwierig zu sagen und zweitens möchte ich auch nicht despektierlich sein und da gewisse Teams aufzuzählen. Vor allem hoffe ich, dass wir nichts mit dem Kampf um den Ligaerhalt zu tun haben werden. Wir haben andere Ansprüche.
Wiederum wird der FCB und YB mit den grössten Ansprüchen in die nächste Saison starten. Bis Ende August kann ja auch noch an der Transferfront einiges passieren, denn bisher konnten die Berner ihr Team gut zusammenhalten. So traue ich ihnen wiederum eine hervorragende Saison zu und auf die Reaktion der Basler darf man gespannt sein. Es wird bestimmt spannend.