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Das Phantom-Tor von Stefan Kiessling sorgte am Wochenende weltweit für Diskussionsstoff. Nun rätseln Fussballfans: Was haben Spieler und Schiedsrichter nach dem Treffer gesagt. Eine Lippenleserin soll Licht ins Dunkel bringen.
Eigentlich war die Szene schon vorbei: Stefan Kiessling verpasst mit einem wuchtigen Kopfball die Vorentscheidung im Meisterschaftsspiel gegen Hoffenheim, frustriert rauft er sich die Haare. Doch dann pfeifft der Schiedsrichter plötzlich auf Tor. Was war passiert? Der Ball fand den Weg ins Tor durch ein Loch im Netz.
Die deutsche Zeitung «Bild» beauftragte nun die Lippenleserin Judith Göller, die Licht ins Dunkel bringen soll. Nach dem Abpfiff unterhielt sich Kiessling mit dem wild gestikulierenden Bayer-Pressesprecher Dirk Mesch. Erst nachher zeigte sich der Stürmer vor den Kameras.
Göller meint: «Der Pressesprecher sagte zu Kiessling: Du musst sagen, dass du es nicht gesehen hast.» Tatsächlich? Mesch verteidigte sich sofort und gab später an, er habe das Tor auf der Tribüne nicht gesehen: «Ich habe genau wie Stefan die Hände vor das Gesicht geschlagen, weil ich dachte, der Ball ging daneben. Wir hatten beide die gleiche Wahrnehmung. Darum habe ich zu ihm gesagt: Du musst es sagen, dass du es nicht gesehen hast.»
Kiessling selbst gab nach der Betrachtung der Wiederholung zu: «Es war kein reguläres Tor. Im Spiel habe ich das nicht genau gesehen, weil ich mich nach dem Kopfball gedreht habe.»
Beschimpfung auf Facebook
Auf Facebook wurde Kiessling nach dem Treffer übel beschimpft. Der Deutsche rief die Kommentarschreiber daraufhin zu Fairness auf: «Ich würde mir wünschen, dass einige mit ein wenig Abstand noch einmal auf ihren Kommentar schauen und nachdenken, ob diese Art der Beschimpfung und Pöbelei hier angebracht ist.»
Das DFB-Sportgericht entscheidet in den nächsten Tagen, ob das Spiel wiederholt werden soll.