Etienne Wuillemin, Ressortleiter Sport, schreibt in seinem Kommentar über das Kriterium, das für den Erfolg der Schweizer Nati an der WM in Russland am wichtigsten ist.
Die Reise kann beginnen. Am Montagabend gab der Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic sein definitives Kader für die WM in Russland bekannt. 23 Spieler, die in den nächsten vier Wochen eine Fussball-Euphorie auslösen sollen. Am liebsten gekrönt mit dem Einzug in den Viertelfinal.
Die Erwartungen ans Schweizer Team sind hoch. Zu hoch? Nicht unbedingt. Seit bald vier Jahren ist Petkovic nun Nationaltrainer. Sein Weg mit der Equipe ist spannend. Und nicht frei von Komplikationen verlaufen. Aber Petkovic hat es geschafft, die verschiedenen Mentalitäten und Gruppen zu einen. Gleichzeitig ist der Fussball unter ihm häufig erfrischend. Das dürfte auch an der WM 2018 wieder so sein.
Für den Erfolg einer Schweizer Nationalmannschaft ist kaum ein Aspekt wichtiger als der Zusammenhalt. Das wird beim jüngsten Aufgebot deutlich. Manch einer hätte sich etwas mehr Risiko des Nationaltrainers gewünscht. Eine Chance für einen jungen Spieler zum Beispiel oder für einen Akteur von Meister YB und Cupsieger FCZ vielleicht. Doch Petkovic gewichtet anders. Er verfolgt bewusst nicht nur den fussballerischen Ansatz. Verschiedene Kulturen und Sprachen prallen aufeinander. Alle haben ihre Bedürfnisse. Es ist deshalb nicht falsch, die Balance im Team als höchstes Gut zu betrachten. Auch Ersatzspieler haben in diesem Schweizer Team tragende Rollen. Und das ist gut so. Petkovic arbeitet dabei eng mit seinen drei «Chefs» zusammen – Lichtsteiner, Behrami und Djourou. Es ist das Verdienst aller, dass die Gruppen der Deutschschweizer, Balkaner und Westschweizer viel näher zusammengerückt sind.
12 Tage noch dauert es bis zum ersten WM-Spiel der Schweiz gegen Brasilien. Danach warten Serbien und Costa Rica. Starke Gegner. Aber es spricht trotzdem einiges für eine aufregende Reise.