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Der Cup-Viertelfinal zwischen dem FC Le-Mont-sur-Lausanne und dem FC Basel ist wegen unbespielbarem Terrains verschoben. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. Claude Gross, Trainer des Erstligisten, findet das einen "Riesenskandal".
Anders als Gross dürfte Murat Yakin denken. Der FCB-Trainer sagte schon gestern, dass ein Spiel zu dieser Jahreszeit auf einem ungeheizten Rasen "nichts mehr mit Fussball zu tun hat". Yakin hatte noch den Achtelfinal zwischen Le Mont und den Berner Young Boys vor Augen: Anfang November blamierten sich die Hauptstädter gegen den Erstligisten mit 1:4 und polterten danach gegen den Zustand des Terrains. Auch wenn solche Ausreden immer einen schalen Beigeschmack haben - schliesslich spielte auch Le Mont auf derselben Unterlage -, Unrecht hatten die YB-Spieler nicht: Der Platz glich mehr einem Kuhacker denn einem gepflegten und ebenen Fussballplatz.
Damals drückte der Verband noch ein Auge zu und liess die Partie durchführen. Heute nun, einen Monat später, ist der mit tiefen Furchen durchzogene Rasen auch noch gefroren und somit unbespielbar. So entschied Schiedsrichter Patrick Graf heute Nachmittag nach der Platzbesichtigung, das Spiel nicht anzupfeifen. Was Claude Gross, der Trainer von Le Mont, einen "Riesenskandal" findet, wie er gegenüber "Le Matin" sagt: "Der Platz in Le Mont war im Dezember noch nie in einem so guten Zustand. Er ist perfekt bespielbar." Man habe Patrick Graf gebeten, die Wirkung des auf den Rasen gestreuten Salzes abzuwarten. "Herr Graf hat es vorgezogen, zu gehen. Dabei hätte das Salz sicherlich dazu geführt, dass auch die letzten Teile des Rasens auftauen." Ärgern dürfte Gross vor allem die Tatsache, dass in der 1. Liga der Spielbetrieb seit zwei Wochen ruht und sich die Mannschaft von Le Mont seither nur noch wegen des Cupspiels regelmässig trainiert.
Wie auch immer - dem FC Basel kommt die Verschiebung des Cup-Viertelfinals gelegen. Schon als man davon erfuhr, dass eine Woche vor dem letzten und entscheidenden Champions-League-Spiel gegen Schalke 04 noch die ursprünglich für den Frühling vorgesehene Cuppartie stattfindet, schüttelte man am Rheinknie den Kopf. "Merkwürdig", fand es Murat Yakin. Er hätte heute wohl eine Mannschaft ohne einen einzigen Stammspieler ins Rennen geschickt. Aus Angst davor, ein Titular könnte sich vor den kommenden, eminent wichtigen Partien verletzen. Ob die Basler beim Verband Druck gemacht und auf eine Absage der Cuppartie gedrängt haben, ist nicht bekannt.
Nach der Absage kann man den Fokus nun voll und ganz auf den Super-League-Spitzenkampf am Samstag gegen die Grasshoppers und das Spiel des Jahres in einer Woche gegen Schalke legen. Der FCB darf in Gelsenkirchen nicht verlieren, dann steht er zum zweiten Mal in der Klubgeschichte in den Champions-League-Achtelfinals.
Wann der Cup-Viertelfinal oberhalb des Genfersees nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Man muss jedoch kein Prophet sein für die Feststellung, dass dies erst im nächsten Jahr sein wird.