Startseite
Sport
Fussball
Christian Constantin wütet beim FC Sion weiter und entlässt seinen Trainer Victor Muñoz. Neuer Trainer bei den Wallisern wird ein Spieler: Gennaro Gattuso. Der Ex-Weltmeister hat auf diese Saison hin ins Wallis gewechselt.
Der Wechsel hatte sich beim furiosen Besitzer des FC Sion, Christian Constatin, abgezeichnet: Nach dem 0:4 vom Sonntag gegen den FC Thun sass Präsident Christian Constantin in der zweiten Halbzeit bereits auf der Trainerbank, «um ein Debakel zu verhindern», erklärte Sportchef Marco Degennaro. Zu anschliessenden Pressekonferenz erschien der Sion-Trainer nicht mehr, weil er «mit dem Team reden» musste.
Nun hat Constantin gehandelt. Der italienische Ex-Weltmeister Gennaro Gattuso übernimmt interimistisch den Schleudersitz auf der Trainerbank, zumindest vorläufig. Der 35-jährige Gattuso spielt seit Anfang Saison bei den Wallisern. Gattuso hat keine Erfahrung als Trainer und verfügt auch nicht die notwendige Uefa-Pro-Trainerlizenz, er dürfte das Amt daher höchstens 20 Tage ausüben.
Deshalb konnte Constantin den Spanier Muñoz, der im Besitz der UEFA-Pro-Lizenz ist, nicht entlassen. «Im Prinzip ist Victor Muñoz unser Trainer. Aber bis auf weiteres gilt für die Spieler: ‹Macht es selbst!›», so Constantin. «Das Team muss sich nun ganz alleine anstrengen und sich seiner ‹Nicht-Leistungen› bewusst werden».
Gattuso ist Trainer Nummer 5 beim FC Sion in der laufenden Saison. Das ist wohl definitiv ein Weltrekord. Der Reihe nach gefeuert wurden. Sébastien Fournier, Michel Decastel, Pierre-André Schürmann und jetzt eben Victor Muñoz.
Unter Muñoz hat Sion seit Rückrundenbeginn in drei Spielen nur drei Punkte geholt. Ein richtiges Tor erzielt haben die Walliser allerdings noch nicht. Beim 1:0 gegen St. Gallen profitierten sie von einem Eigentor durch Philippe Montandon.
Gattuso ist im Hinblick auf Cup-Viertelfinale gegen Lausanne vom Mittwoch Constantins grosser Hoffnungsträger. Am Montagmorgen sagte Constantin noch: «Wenn uns Lausanne am Mittwoch im Cup nicht schlägt, dann weiss ich auch nicht, wann sie uns je besiegen wollen.»