Fussball
Die Super League löst sich in Luft auf – gleich mehrere Klubs planen den Rückzug

Kaum ist die neue Super League beschlossene Sache, beginnt sie bereits wieder zu bröckeln. Wie die englische BBC berichtet, plant Chelsea keine zwei Tage nach der Verkündung des neuen Fussball-Megaprojekts den Ausstieg.

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Chelsea-Fans protestieren vor dem Premier-League-Spiel gegen Brighton gegen die Super League – offenbar mit Erfolg.

Chelsea-Fans protestieren vor dem Premier-League-Spiel gegen Brighton gegen die Super League – offenbar mit Erfolg.

Keystone

(watson.ch/pre) Demnach sollen die Verantwortlichen der «Blues» bereits entsprechende Unterlagen vorbereiten, um den äusserst umstrittenen Zusammenschluss europäischer Spitzenklubs zu verlassen.

Und Chelsea ist offenbar nicht allein: Wie englische und spanische Medien berichten, wollen sich auch Manchester City, Atlético Madrid und der FC Barcelona aus der Super League zurückziehen. Später kamen auch noch Meldungen über einen geplanten Rückzug von Arsenal und Manchester United hinzu. Gemäss der BBC wird CEO Edward Woodward bei den «Red Devils» seinen Posten per Ende 2021 abgeben. Berichte über einen Rückritt von Juve-Präsident Andrea Agnelli erwiesen sich als Falschmeldung.

Offizielle Statements gibt es zur Zeit noch nicht. Wie das Portal «talkSPORT» meldet, wollen sich die Verantwortlichen der 12 Super-League-Klubs noch heute Nacht besprechen und die «Exit-Strategie» festlegen. Barça-Präsident Joan Laporta äusserte sich gegenüber dem TV-Sender «TV3» unterdessen wie folgt: «Barça wird der Super League nicht beitreten, solange nicht die Fans dafür gestimmt haben. Es ist deren Klub, also ist es auch deren Entscheidung.»

Cech muss Chelsea-Fans beruhigen

Vor der Ausstiegswelle protestierten rund 1000 Chelsea-Fans vor dem Premier-League-Spiel gegen Brighton & Hove Albion (21 Uhr) vor der Stamford Bridge gegen die Super-League-Pläne ihres Klubs. Sie zündeten Feuerwerkskörper, zeigten selbstgebastelte Protestschilder und skandierten Sprüche gegen die neue, zwölfköpfige Superliga und deren Initiator Florentino Perez. Ausserdem wurde verhindert, dass der Teambus zum Stadion fahren konnte.

Klubberater Peter Cech, der jahrelang als Keeper zwischen den Chelsea-Pfosten stand, versuchte die erhitzten Gemüter zu beruhigen und sprach zu den aufgebrachten Fans: «Gebt allen Zeit, die Dinge zu klären», rief der Tscheche den Fans zu.

Als dann die Meldung die Runde machte, dass sich Chelsea wohl aus der Super League zurückziehen werde, feierten die Fans das, als hätten die «Blues» gerade einen grossen Titel gewonnen. Wenig später zog der Mob schliesslich weiter.