Der FC Aarau verliert das entscheidende Spiel gegen Vaduz und verpasst damit den Traum vom Aufstieg. Wie die Schweizer Presse das Aarauer Debakel verarbeitet, lesen Sie hier in der Übersicht.
«watson» schreibt: «In Aarau war die Euphorie vor der Partie riesig gewesen. Alle waren sich sicher gewesen, dass es diesmal doch klappen müsste mit dem Aufstieg, nachdem dieser 2019 in der Barrage gegen Neuchâtel Xamax auf dramatische Art und Weise und nach 4:0-Vorsprung verspielt worden war. (…) Das Szenario traf ein, das sich in Aarau niemand gewünscht hätte: Auf die siebte Saison in der Challenge League wird eine achte folgen, das Trauma von 2019 ist um ein Kapitel 2022 ergänzt.»
Der «Blick» schreibt kurz nach Abpfiff des Spiels: «SCHLUSS. AUS. Der FC Aarau verliert gegen den FC Vaduz. Weil Schaffhausen und Winterthur gewinnen, stehen die Aarauer nun nicht einmal in der Barrage. Wer hätte das gedacht!!! Winti steigt direkt auf, Schaffhausen steht in der Barrage. Die Verzweiflung ist den FCA-Fans ins Gesicht geschrieben.»
Für den «Tages-Anzeiger» ist das Aarauer Debakel das logische Ende einer verrückten Saison: «Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn der FC Aarau diesen Aufstieg noch verspielen würde. Aber der Teufel war im Prinzip nur der logische Regisseur in diesem Finale einer verrückten Challenge-League-Saison und dem Aufstiegsrennen zwischen Aarau, Winterthur und Schaffhausen.
Dem FCA, der als einziger der drei zuhause antreten durfte, fehlte wenig – und ebenso wenig gelingt ihm im entscheidenden Spiel gegen Vaduz. 1:2 verliert er, verspielt so den Aufstieg – und das drei Jahre, nachdem er in der Barrage nach einem 4:0-Sieg bei Xamax im Rückspiel im Penaltyschiessen gescheitert war.»
«20Minuten» beschreibt die Stimmung kurz nach dem Abpfiff: «Als auf dem Brügglifeld der Schiri abpfeift, herrscht Stille. Es herrscht absolute Kater-Stimmung. Dabei ist alles angerichtet. Volle Hütte mit 8000 Zuschauerinnen und Zuschauern, der Club feiert das 120-jährige Bestehen.
Vor der Partie rollen die Aarau-Fans noch einen Banner aus mit dem Satz: ‹Der geilste Verein von der Welt – der FC Aarau vom Brügglifeld›. Nach 96 Minuten ist klar: Der FCA erlebt ein Aufstiegsdrama – sein nächstes nach 2019.»
Das «SRF» bezeichnet den FC Vaduz, wie es Sportreporter Ruedi Kuhn schon im FCA-Talk angekündigt hatte, als Party-Crasher: «Aarau konnte vor dem finalen Spieltag alles gewinnen, aber auch alles verlieren. Und symptomatisch für die verrückte Challenge-League-Saison 2021/22 hat der bisherige Leader auf den letzten Drücker tatsächlich all seine Trümpfe noch aus der Hand gegeben.
Shkelzen Gashis 1:2-Anschlusstor per Penalty in der 83. Minute kam für die Aarauer zu spät. Vaduz, für das es sportlich um nichts mehr ging, avancierte im Brügglifeld zum Party-Crasher und ebnete Winterthur so den Weg zum direkten Aufstieg.»
«blue News» zitiert traurige FCA-Fans: «Das Brügglifeld ausverkauft, die Ausgangslage sehr gut – und doch scheitern die Aarauer im letzten Saisonspiel. An Vaduz, und vor allem auch an sich selbst. Entsprechend bedient sind die Aarauer nach dem Schlusspfiff.
Viele Tränen werden vergossen, sowohl bei den Spielern als auch bei den Fans. ‹Es ist eine Enttäuschung, aber was soll man machen, wir sind es uns in Aarau ja gewohnt›, beweist ein Fan Galgenhumor. Für einen anderen FCA-Anhänger ist klar: ‹Wenn du in der Super League spielen willst, musst du hier (gegen Vaduz) einen Punkt holen. Sonst hast du es nicht verdient.›»