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Die Schweiz braucht aus den letzten zwei Spielen gegen die Supermacht Dänemark oder auswärts gegen die abgezockten Nordmazedonier einen Sieg, um das EM-Ticket zu lösen. Aber was passiert mit Andy Schmid, wenn die Mission scheitert?
Es wird kompliziert. Weil vier der acht besten Gruppendritten das EM-Ticket lösen, aber die Resultate gegen den Viertplatzierten nicht gewertet werden, ist jetzt noch unklar, was den Schweizer Handballern in den letzten zwei Partien im Minimum für die Qualifikation reicht. Ein Sieg zu Hause gegen Weltmeister Dänemark (heute, 18.30 Uhr) oder am Sonntag (18 Uhr) in Nordmazedonien sollte wohl die Teilnahme an der EM 2022 bedeuten.
1. Dänemark 4/6. 2. Nordmazedonien 4/6. 3. Schweiz 4/4. 4. Finnland 4/0.
Mittwoch: Schweiz – Dänemark (18.30). Finnland – Nordmazedonien (19.00).
Sonntag: Nordmazedonien – Schweiz (18.00). Dänemark – Finnland (18.00).
Nationaltrainer Michael Suter spricht von High Noon. Logisch: Verpasst die Schweiz die EM, kann sie sich auch nicht für die WM 2023 qualifizieren. In diesem Fall wäre das nächste mögliche Rendez-vous mit der Weltelite die 2024 in drei Jahre. Was wiederum bedeuten würde, dass die Schweizer Handballer Goodwill und öffentliche Aufmerksamkeit, die sie sich in den letzten drei Jahren erkämpft haben, verlieren. Der Druck ist gross. Doch Suter sagt: «Wir sind uns solche Situationen nicht nur gewohnt, wir mögen sie. Ausserdem hat das Team durch die Teilnahme an den letzten zwei Endrunden Blut geleckt. Und: Aufgrund unseres Leistungsvermögens gehören wir an die EM.»
Die Dänen werden heute auf etliche grosse Spieler wie Mikkel Hansen und Niklas Landin verzichten. Ein Vorteil? Suter sagt: «Wir spekulieren nicht. Bei Dänemark können zehn Spieler fehlen, und sie sind immer noch Weltklasse. Wir nehmen es als zusätzliche Motivation, dass die Dänen ihre besten Kräfte gegen uns schonen.»
Apropos Spekulation: Neben der EM-Teilnahme steht eventuell auch die Nati-Karriere von Andy Schmid auf dem Spiel. Fakt ist, dass sein Vertrag bei den Rhein-Neckar Löwen bis 2022 datiert ist. Sollte sich die Schweiz für die EM qualifizieren und dort sogar das Ticket für die WM 2023 lösen, wäre es wahrscheinlich, dass der 37-Jährige seine Karriere verlängert. Was passiert mit Schmid, sollte die Schweiz in der EM-Quali scheitern? Suter sagt:
«Das ist die falsche Fragestellung. Denn wir werden nicht scheitern. Aber egal, wie es rauskommt, glaube ich, dass das Nationalteam für Schmid eher ein karriereverlängernder Faktor ist».