Nachdem letztes Jahr jeder Spieler selber sein Sommertraining gestaltete, setzt man jetzt auf einen Mix aus geführten Einheiten und individuellem Training. Die Spieler haben am neuen System Gefallen gefunden.
Nachdem sich die Spieler im letzten Sommer individuell auf die bevorstehende Saison vorbereiteten, setzt man beim EHC Olten in diesem Jahr wieder auf ein gemeinsames Sommertraining. Das letztjährige Projekt deswegen als gescheitert zu betrachten, wäre hingegen falsch, betont Assistenz- und Sommertrainer Dino Stecher. «Die Spieler haben auch alleine gut gearbeitet. Doch», so der Verantwortliche für die laufende Vorbereitungsphase, «dieses Modell kreierte Ausreden.»
Sprich, Stimmen wurden laut in einer frühen Meisterschaftsphase, als es dem Team nicht so lief, die Spieler hätten im Sommer zu wenig an sich gearbeitet. Unwahrheiten wurden herumgereicht und Mutmassungen angestellt von Leuten, welche von der Sache keine oder zu wenig Ahnung hatten.
«Solche Sachen sind ganz einfach störend», will Stecher vor allem erneuten Stimmen in diese Richtung vorbeugen. «Jetzt ist das Training professionell betreut, die Spieler unter Kontrolle.» Bis zur Kick-off-Woche (siehe Spalte rechts) heisst das für die Spieler, zweimal pro Woche auf der Anlage im Kleinholz, zusätzlich dreimal im Kraftraum in Aarburg zu trainieren. Dienstag bis Donnerstag sind geführte Trainings zu festen Zeiten, und auch am Montag und Freitag ist Stecher bei den längeren Krafteinheiten in Aarburg vor Ort.
Gut besuchte Trainingseinheit
Am Donnerstag wurde das ganze Training draussen absolviert. Zum einen, weil drinnen in der Halle, wo ein Mix aus Schuss-, Skill- und Koordinationsparcours auf die Spieler gewartet hätte, gearbeitet wurde, was die Luftqualität entscheidend minderte. Zum anderen aber auch, weil das Wetter geradezu einlud für Einheiten im Freien.
So folgten nicht weniger als 23 Spieler den Anweisungen Stechers auf der Tartanbahn und später beim Fussballspielen auf dem Kunstrasen. «Mit dem Besuch bin ich wirklich sehr zufrieden», so Stecher, «gerade, wenn man bedenkt, dass doch ein paar der Spieler vor allem im Sommer nebenbei noch arbeiten. Ich mag mich erinnern, als wir in Olten im Sommer mit acht Spielern trainierten – vielleicht war es auch einmal ein Dutzend.»
Die Professionalisierung scheint also Einzug zu halten in Olten, jedenfalls in diesem Bereich. Denn nicht nur der Coach ist zufrieden, auch die beiden Neuzuzüge aus der NLA finden Gefallen an der Marschrichtung. «Der Mix zwischen gemeinsamen Einheiten und solchen, welche man auch alleine absolvieren kann, ist ideal», findet etwa Stefan Hürlimann. «Von Rapperswil bin ich mir ein gemeinsames Sommertraining gewohnt, und gerade im Ausdauerbereich arbeitet man wohl effizienter, wenn man einen physischen Gegner als Anhaltspunkt hat.»
Auch für Reto Kobach ist die Trainingsform altbekannt. Mit dem Unterschied, dass in Ambrí kürzer, dafür öfter trainiert wurde. «Wir waren alles Profis, deshalb hatten wir meistens zwei Einheiten pro Tag, anstelle einer längeren. Es kommt deshalb häufig vor, dass ich in Olten am Nachmittag noch aufs Rad steige und ein wenig die für mich neue Gegend erkunde.» Dies nicht zuletzt deshalb, weil er, nebst seinem Studium, den Ausgleich draussen in der Natur liebe.
Zumindest Freude war den Akteuren bei strahlendem Sonnenschein anzusehen – spätestens dann, als sich die Teamsportler auf dem Kunstrasen beweisen und die obligatorische Portion Ausdauer spielerisch absolvieren konnten. «Das Ziel ist es, athletisch Fortschritte zu machen und damit Verletzungen vorzubeugen», nennt Stecher die Hauptmotivation für das aktuelle Schwitzen.»
Dafür verantwortlich war beispielsweise der erste Teil mit Laufübungen zur Koordination und Beweglichkeit, vor allem aber auch die nachfolgenden Bodenübungen zur Rumpfstabilität. «Die Spieler müssen das Training nicht immer gut finden», trotz grundsätzlich gegenteiliger Wahrnehmung, «denn das würde wohl bedeuten, dass es zu wenig hart war ...»