Eishockey
Die Sharks lassen sich nicht unterkriegen

Dany Gelinas, Coach des EHC Basel, trifft heute in der NLB mit seinem Team auf Olten. Das Interview mit dem Basler Trainer.

michael schenk
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Dany Gelinas (hinten links) hatte eine harte Saison mit seinen Sharks, ist aber bereit für die Playoffs.sportives.ch

Dany Gelinas (hinten links) hatte eine harte Saison mit seinen Sharks, ist aber bereit für die Playoffs.sportives.ch

Dany Gelinas, mit Olten gastiert heute eine Mannschaft in Basel, gegen die die Sharks in dieser Saison schon dreimal gewonnen haben. Eine klare Sache also?

Dany Gelinas: Stimmt, diese Saison läuft es gut gegen Olten. Aber wir dürfen uns darauf nichts einbilden – Olten kämpft auch noch um die Playoff-Qualifikation und wird von der ersten Sekunde an voll parat sein. Wenn wir das nicht sind, wird es eine lange, böse Nacht für uns. Wir müssen unser Spiel spielen und effizient starten, dann kommt es gut.

Ist es für Sie einfacher, Ihr Team auf einen Gegner einzustimmen, gegen den man schon dreimal gewonnen hat?

Gefährlicher. Ein gesundes Selbstvertrauen hilft, stark und gut zu sein. Ein übersteigertes Selbstvertrauen dagegen – nach dem Motto, die packen wir sowieso – führt dazu, dass man den Fokus verliert. Dann bist du es, der verliert. Trotzdem: Lieber so, als wenn wir diese Saison noch nie gegen Olten gewonnen hätten.

Fünfzehn Mal hat Basel diese Saison gewonnen – je drei Mal davon gegen Thurgau, Olten und Sierre. Scheint so, als ob Sie Ihre Lieblingsgegner hätten.

Ich begreife das auch nicht ganz. Es mag damit zusammenhängen, dass wir bislang eine extrem schwere Saison hinter uns haben. Ständig mussten und müssen wir uns neuen Situationen, vor allem personeller Art, anpassen. Aber woher die Punkte kommen, ist letztlich egal. Hauptsache, sie kommen. Fähig, jedes Team in der NLB zu schlagen, sind wir.

Apropos Personal: Dominic Meier ist vom SCB wieder zurück – wie lange? Und wie sieht es mit Jamie Wright aus?

Dominic Meier wird heute und am Samstag für uns spielen. Aber wenn der SC Bern ein Problem hat, ist er wieder weg. Transferschluss ist erst am 31.Januar. Jamie Wright ist fit, kann voll trainieren und jederzeit spielen. Heute werde ich ihn jedoch voraussichtlich noch nicht einsetzen.

Allein zehn Mal haben sie bisher ein Spiel mit einem Tor Unterschied verloren. Womit hängt das zusammen?

Wir kreieren viele Chancen, sind präsent vor dem gegnerischen Tor – aber machen die Tore nicht.

Warum nicht?

Die Fähigkeit, Tore zu schiessen und instinktiv die richtigen Entscheide
zu treffen und am richtigen Ort zu stehen – wir sagen diesen Spielern «Puck-Magnet» –, kann man nicht lernen. Das hat sehr viel mit Talent zu tun. Wenn Sie so wollen, eine von Gott gegebene Begabung.

Ein Sniper, ein Vollblut-Skorer also, würde den Sharks aber guttun?

O ja – sehr. Ein «Big Goal», ein Tor in einem wichtigen, heiklen Moment, aus einem Powerplay heraus etwa, sodass man zum Beispiel mit einem 2:2 statt einem 1:2 in die Garderobe gehen kann, hätte uns oft geholfen. Solche Tore nehmen viel Druck von der Mannschaft. Besonders von einer jungen Mannschaft, wie wir es sind. Aber Spieler, die das können, sind erstens sehr selten und zweitens sehr teuer.

Was ist von den Sharks in den Playoffs zu erwarten, wenn sie diese denn auch tatsächlich erreichen?

Wir haben bisher eine so harte Saison hinter uns, was auch immer gegebenenfalls in den Playoffs noch kommen möge, es könnte nicht mehr härter sein. Sollten wir es schaffen, mit einem Lauf von drei, vier Siegen in den letzten Qualifikationsrunden in die Playoffs einzuziehen, dann verspreche ich Ihnen, werden wir sehr gefährlich sein.