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Die Las Vegas Golden Knights haben den ersten Spieler ihrer Geschichte verpflichtet. Kriegt er im Sommer einen oder mehrere Schweizer Teamkollegen? Wir haben es analysiert.
Das neuste NHL-Team, die Las Vegas Golden Knights, haben den ersten Spieler in ihrer Franchise-Geschichte unter Vertrag genommen. Die Knights verpflichteten den 21-Jährigen Flügel Reid Duke von den Brandon Wheat Kings aus der kanadischen Juniorenliga Western Hockey League. Die Mehrheit seines Kaders wird das NHL-Team aber beim Expansion Draft auswählen. Wie stehen die Chancen der Schweizer, nächste Saison in «Sin City» zu spielen?
Nico Hischier steht als Prospect des diesjährigen Entry Drafts beim Expansion Draft nicht zur Verfügung. Durch den Entry Draft kann er aber dennoch bei Las Vegas landen. Die Golden Knights haben in der Draft-Lotterie (dort wird gezogen, welches Team zuerst wählen darf) die gleichen Rechte, wie das drittschlechteste Team der NHL. Das bedeutet, dass Las Vegas 30,7 Prozent Chancen auf einen Top-3-Pick hat, spätestens aber als sechstes Team seinen Pick vollziehen darf. Hischier wird von den meisten Portalen als Nummer zwei des diesjährigen Jahrgangs gehandelt. Deshalb ist es möglich, dass er in Las Vegas landet.
Roman Josi dürfte der einzige Schweizer sein, der sich zu 100 Prozent sicher sein kann, dass er von seinem Team geschützt wird. Der 26-Jährige ist eine absolute Teamstütze bei den Predators. Er ist der Spieler mit der meisten Einsatzzeit. Er ist der viertbeste Skorer seines Teams. Und vor allem ist er gemessen an seinen Leistungen immer noch ein riesiges Schnäppchen. Nashville wird einen Topverteidiger zu diesen Lohnkonditionen nicht abgeben.
Auf den ersten Blick scheint Nino Niederreiter ein klarer Fall: Er ist viertbester Skorer und zweitbester Torschütze der Minnesota Wild. Auch die erweiterten Statistiken sprechen eigentlich für Niederreiter: Er kommt auf eine «Corsi for»-Prozentzahl von weit über 50, was bedeutet, dass sein Team mehrheitlich in Scheibenbesitz ist, sobald Niederreiter auf dem Eis steht.
Was Niederreiter zum Verhängnis werden könnte, ist seine Vertragssituation. Sein mit jährlich 2.6 Millionen Dollar dotierter Vertrag läuft in dieser Saison aus. Bei den Vertragsverhandlungen wird der 24-Jährige aufgrund seiner Leistungen wesentlich mehr verlangen, als er bisher verdient hat. Möglich, dass die Wild dann nicht mehr genügend Spielraum beim Salary Cap zur Verfügung haben und deshalb Las Vegas zum Handkuss kommt.
Der Zuger spielt aktuell seine beste Saison in der NHL. Er hat sich bei Vancouver in den ersten beiden Verteidigerpaaren etabliert und weiss auch mit soliden Statistiken zu überzeugen. Bei den Canucks sind die Sedin-Brüder und Loui Eriksson (alles Stürmer) bereits geschützt. Zudem darf man davon ausgehen, dass Brandon Sutter (Stürmer) sowie Alexander Edler und Chris Tanev (beides Verteidiger) ebenfalls geschützt werden. Es könnte also knapp werden, dass Sbisa es auch noch auf die Liste der geschützten Spieler schafft. Denn der drittteuerste Verteidiger Vancouvers wird auch von verschiedenen Medien als gute Variante für Las Vegas gesehen.
VIVA LAS VEGAS. #TSNHockey conducts first mock Las Vegas expansion draft with @CraigJButton & @Real_ESPNLeBrun: https://t.co/Az0VSDjl5W #TSN pic.twitter.com/iTVfmTLxSs
— Frank Seravalli (@frank_seravalli) 22. November 2016
Im Expansion Draft wird Streit mit 39 Jahren kaum mehr gezogen. Sein Vertrag mit Pittsburgh läuft Ende dieser Saison aus. Je nachdem wie diese Saison verläuft, wollen die «Pens» Streit vielleicht noch eine Saison länger behalten. Andernfalls wird sich Streit vermutlich nach einem neuen Team umsehen – und dabei auch die Las Vegas Golden Knights nicht ausschliessen.
Mirco Müller wäre von den Vertragskonditionen eigentlich wählbar für Las Vegas. Allerdings kommt er nicht auf die benötigten 40 Spiele in dieser Saison oder 70 Spiele aus den letzten zwei Saisons kombiniert. Zudem fällt er mit seinen Qualitäten wohl auch nicht ins «Beuteschema» der Golden Knigths. Dasselbe trifft auch auf Sven Andrighetto, Yannick Weber und Kevin Fiala zu. Denis Malgin und Timo Meier stehen beide in ihrem ersten Vertragsjahr mit ihrem jeweiligen NHL-Team und kommen deshalb für den Expansion Draft nicht in Frage.