WM-Qualifikation
Die Nati-Spieler in der Einzelkritik: Sommer und Verteidigung mit Bestnoten – Sturm unaufällig

Nach einer beherzten Leistung im Topspiel gegen den Europameister aus Italien sticht Yann Sommer heraus. Der Sturm um Haris Seferovic agiert glücklos.

Etienne Wuillemin
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Yann Sommer, Torwart

Verzauberte an der EM die ganze Schweiz. Musste unter der Woche vom neuen Trainer Murat Yakin mehrfach hören, dass es gar nicht so toll ist für ein Team, wenn der Torhüter der beste Mann auf dem Platz ist. Nur: Sommer braucht das natürlich nicht zu kümmern. Und darum hält er einfach weiter grossartig. Vor allem, als Berardi alleine auf ihn zuläuft. Und natürlich beim Penalty. Note 6

Hält alles, was es zu halten gibt und wird so zum Helden der Schweiz: Goalie und Captain Yann Sommer.

Hält alles, was es zu halten gibt und wird so zum Helden der Schweiz: Goalie und Captain Yann Sommer.

Bild: Freshfocus

Ricardo Rodriguez, Aussenverteidiger

Litt an der EM anfangs unter der fehlenden Spielpraxis. Nun hat er in Torino neues Vertrauen geschöpft – und zeigt das in Ansätzen auch in der Nati. Doch dann folgt der Fehler und das Foul gegen Berardi im Strafraum. Sein Glück ist Sommers Aura. Note 3,5

Manuel Akanji, Innenverteidiger

Rettet ganz früh in der Partie einmal spektakulär gegen Insigne. Vieles ist bei ihm so wie immer: gutes Stellungsspiel, gute Antizipation, gute Angriffsauslösungen – und er bleibt fehlerlos. Note 5,5

Manuel Akanji macht den italienischen Stürmern, hier Lorenzo Insigne, das Leben schwer.

Manuel Akanji macht den italienischen Stürmern, hier Lorenzo Insigne, das Leben schwer.

Bild: Freshfocus

Nico Elvedi, Innenverteidiger

Hat kürzlich ganz dezent verraten, dass ihm die Viererkette eigentlich besser gefällt als die Fünferkette. Liefert mit seinem Auftritt gestern ein erstes Argument dafür, dass dies für diese Schweizer Auswahl tatsächlich zutreffen könnte. Note 5

Silvan Widmer, Aussenverteidiger

Lange Jahre musste er hinten anstehen. Ob Lichtsteiner, Lang oder Mbabu, irgendwer stand ihm immer vor der Sonne. Nun ist Widmer plötzlich da, und spielt einen ziemlichen überzeugenden Part. Hat seine Seite gut im Griff. Note 5

Djibril Sow, zentrales Mittelfeld

Erhält den Vorzug gegenüber Zakaria, weil er im Spielrhythmus ist. Die frühe gelbe Karte hemmt ihn etwas. Trotzdem: ordentlich. Note 4,5

Michel Aebischer, zentrales Mittelfeld

Im Gegensatz zu Frei ist er noch nicht allzu erfahren, was grosse Spiele betrifft. Findet sich je länger desto besser zurecht. In einigen Momenten gegen Ende zeigt er gar, dass durchaus eine Prise Xhaka in ihm steckt. Note 5

Fabian Frei, zentrales Mittelfeld

Manchmal geht’s schnell. Die EM hat er im Nati-Dress zu Hause vor dem TV verfolgt. Auch beim Test gegen Griechenland noch nicht dabei, jetzt schon in der Startaufstellung. Er rechtfertigt Yakins Vertrauen, zeigt eine solide Partie. Vielleicht, weil er die grossen Bühnen aus Champions-League-Zeiten kennt. Note 5

Rückkehrer Fabian Frei kommt zwar hier gegen Federico Chiesa zu spät und sieht die gelbe Karte. Ansonsten rechtfertigt er aber Yakins Vertrauen.

Rückkehrer Fabian Frei kommt zwar hier gegen Federico Chiesa zu spät und sieht die gelbe Karte. Ansonsten rechtfertigt er aber Yakins Vertrauen.

Bild: Keystone

Steven Zuber, linker Flügel

Die Zuber-Zauber-Tage sind vorbei. Das tönt vielleicht etwas gar hart. Doch gestern hat der zuletzt überragende Flügel keine einzige gute Aktion. Note 3,5

Renato Steffen, rechter Flügel

Er verkörpert das, was Yakin von seinen Spielern sehen wollte: Aggressivität und Biss. In der Offensive aber mit zu vielen Ballverlusten und zu wenigen zwingenden Aktionen. Note 4,5

Haris Seferovic, Stürmer

Reibt sich immer wieder mit den Recken Chiellini und Bonucci auf, meist mit wenig Erfolg. Agiert etwas unglücklich, bleibt ohne Torchance. Note 4

Denis Zakaria, zentrales Mittelfeld

Kommt nach 62 Minuten für Sow. Es scheint, als würde es ihn beflügeln, dass er nicht die Last des Stammspielers trägt. Immer wieder mit gelungenen Szenen. Note 5

Denis Zakaria – hier gegen Jorginho – findet langsam wieder zu alter Stärke.

Denis Zakaria – hier gegen Jorginho – findet langsam wieder zu alter Stärke.

Bild: Keystone

Ulisses Garcia, Verteidigung

Der dritte Einwechselspieler nach 62 Minuten. Dank seinem Tempo kann er den einen oder anderen Fehler noch ausbügeln. Stürmt zu oft ungestüm vorwärts. Note 4

Ruben Vargas, Mittelfeld

Ebenfalls in der 62. Minute eingewechselt. Sorgt immer wieder für Entlastung, ganz am Schluss aber zu wenig zielstrebig. Note 4

Ohne Note: Christian Fassnacht, Andi Zeqiri