Nach einer beherzten Leistung im Topspiel gegen den Europameister aus Italien sticht Yann Sommer heraus. Der Sturm um Haris Seferovic agiert glücklos.
Verzauberte an der EM die ganze Schweiz. Musste unter der Woche vom neuen Trainer Murat Yakin mehrfach hören, dass es gar nicht so toll ist für ein Team, wenn der Torhüter der beste Mann auf dem Platz ist. Nur: Sommer braucht das natürlich nicht zu kümmern. Und darum hält er einfach weiter grossartig. Vor allem, als Berardi alleine auf ihn zuläuft. Und natürlich beim Penalty. Note 6
Litt an der EM anfangs unter der fehlenden Spielpraxis. Nun hat er in Torino neues Vertrauen geschöpft – und zeigt das in Ansätzen auch in der Nati. Doch dann folgt der Fehler und das Foul gegen Berardi im Strafraum. Sein Glück ist Sommers Aura. Note 3,5
Rettet ganz früh in der Partie einmal spektakulär gegen Insigne. Vieles ist bei ihm so wie immer: gutes Stellungsspiel, gute Antizipation, gute Angriffsauslösungen – und er bleibt fehlerlos. Note 5,5
Hat kürzlich ganz dezent verraten, dass ihm die Viererkette eigentlich besser gefällt als die Fünferkette. Liefert mit seinem Auftritt gestern ein erstes Argument dafür, dass dies für diese Schweizer Auswahl tatsächlich zutreffen könnte. Note 5
Lange Jahre musste er hinten anstehen. Ob Lichtsteiner, Lang oder Mbabu, irgendwer stand ihm immer vor der Sonne. Nun ist Widmer plötzlich da, und spielt einen ziemlichen überzeugenden Part. Hat seine Seite gut im Griff. Note 5
Erhält den Vorzug gegenüber Zakaria, weil er im Spielrhythmus ist. Die frühe gelbe Karte hemmt ihn etwas. Trotzdem: ordentlich. Note 4,5
Im Gegensatz zu Frei ist er noch nicht allzu erfahren, was grosse Spiele betrifft. Findet sich je länger desto besser zurecht. In einigen Momenten gegen Ende zeigt er gar, dass durchaus eine Prise Xhaka in ihm steckt. Note 5
Manchmal geht’s schnell. Die EM hat er im Nati-Dress zu Hause vor dem TV verfolgt. Auch beim Test gegen Griechenland noch nicht dabei, jetzt schon in der Startaufstellung. Er rechtfertigt Yakins Vertrauen, zeigt eine solide Partie. Vielleicht, weil er die grossen Bühnen aus Champions-League-Zeiten kennt. Note 5
Die Zuber-Zauber-Tage sind vorbei. Das tönt vielleicht etwas gar hart. Doch gestern hat der zuletzt überragende Flügel keine einzige gute Aktion. Note 3,5
Er verkörpert das, was Yakin von seinen Spielern sehen wollte: Aggressivität und Biss. In der Offensive aber mit zu vielen Ballverlusten und zu wenigen zwingenden Aktionen. Note 4,5
Reibt sich immer wieder mit den Recken Chiellini und Bonucci auf, meist mit wenig Erfolg. Agiert etwas unglücklich, bleibt ohne Torchance. Note 4
Kommt nach 62 Minuten für Sow. Es scheint, als würde es ihn beflügeln, dass er nicht die Last des Stammspielers trägt. Immer wieder mit gelungenen Szenen. Note 5
Der dritte Einwechselspieler nach 62 Minuten. Dank seinem Tempo kann er den einen oder anderen Fehler noch ausbügeln. Stürmt zu oft ungestüm vorwärts. Note 4
Ebenfalls in der 62. Minute eingewechselt. Sorgt immer wieder für Entlastung, ganz am Schluss aber zu wenig zielstrebig. Note 4
Ohne Note: Christian Fassnacht, Andi Zeqiri