Der FC Zürich hat keines der letzten 17 Pflichtspiele gegen Basel gewonnen – und heute?
Urs Fischer hat geahnt, dass die Frage in der Luft liegt. Abwehrend hält er die Arme hoch und sagt vorbeugend: «Ich will das Wort ‹Serie› nicht hören. Trainer Fischer hat erst ein Spiel gegen Basel gemacht.» Und er vergisst nicht beizufügen, dass seine Mannschaft an jenem 20. Juli dieses Jahres im St.-Jakob-Park die bessere Mannschaft gewesen sei. Trotz der 2:3-Niederlage nach zweimaliger Führung durch Jorge Teixeira und Dusan Djuric.
Viel lieber als über langweiliges Zahlenmaterial und knapp vierjährige Durststrecken spricht der Trainer des FC Zürich an diesem sonnigen Donnerstagnachmittag darüber, wie gut sich seine Mannschaft entwickelt habe. Das Training auf der fantastisch aufgepeppten Sportanlage Heerenschürli in Schwamendingen ist beendet und die Spieler freuen sich über einen von Goalie Andrea Guatelli spendierten Apéro. «Die Stimmung ist hervorragend», sagt Fischer.
Hassli doch zum FCB?
Diese wird auch dadurch nicht getrübt, dass ein Transfer von Eric Hassli – ausgerechnet zum FC Basel, dem Gegner von heute Samstag im Letzigrund – noch nicht aus der Welt ist. Eine knappe Woche bliebe dafür Zeit bis zum Transferschluss. «Ich habe immer gesagt: Reisende soll man nicht aufhalten», sagt Fischer. Er will damit nicht gesagt haben, es sei ihm egal, ob der Stürmer den FCZ verlasse oder nicht. «Ich weiss, was ich an Hassli habe. Aber meine langjährige Erfahrung in diesem Geschäft sagt mir, dass es noch nie gut gekommen ist, wenn ein Spieler, der unbedingt wegwill, gezwungenermassen seinen Vertrag erfüllt.» Fischer sagt: «Ich lasse mich davon nicht verrückt machen. Solche Dinge gehören zum Fussball. Ich gehe jedoch davon aus, dass Hassli am 1. Oktober noch beim FCZ ist.»
Wenig überraschend gibt Fischer keine Auskunft darüber, ob er Hassli – der Franzose hat in dieser Saison noch kein Tor geschossen – gegen den FCB aufstellt oder auf die Ersatzbank abkommandiert. «Eric hat sehr gut trainiert, er ist fit und ich bin mir sicher, dass er alles für den FCZ gibt, solange er dessen Leibchen trägt.» Mit Hassli, Alexandre Alphonse, Amine Chermiti und Admir Mehmedi stehen Fischer vier Stürmer zur Verfügung. «Ich habe die Qual der Wahl.»
Beim 3:1-Sieg im letzten Super-League-Spiel in Thun haben sich Mehmedi und Chermiti mit ihren Toren für weitere Einsätze empfohlen. Chermiti sagt: «Ich bin in Form. Wir werden Vollgas geben.» Natürlich hat auch der Tunesier davon gehört, dass sein Verein seit 17 Pflichtspielen auf einen Sieg gegen Basel wartet.» Chermiti aber spielt zum ersten Mal gegen den FCB und schert sich nicht um Vergangenes. «Das interessiert mich nicht. Wir wollen drei Punkte. Basta.»
Xavier Margairaz ist, wie die Kaderspieler Johnny Leoni, Florian Stahel, Heinz Barmettler und Alain Rochat, einer jener aktuellen FCZ-Akteure, die beim letzten Sieg gegen Basel dabei gewesen sind. Doch so lange ist es schon her, dass sich der Romand kaum noch an jenen 26. November 2006 erinnert, an dem der FCZ unter Trainer Lucien Favre die Basler 3:2 schlug: «Wo war das schon wieder? Im Hardturm oder im Letzigrund? Ah ja, und ich habe damals das 3:1 geschossen.»