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Mit diesem allgemeingültigen Leitlinien will die Fifa den Fussball aus der Coronakrise führen. Auslaufende Verträge sollen verlängert werden, Stars sollen auf Gehalt verzichten und das Transferfenster soll nach hinten verschoben werden können.
Die Coronavirus-Epidemie hat den Fussball auf der ganzen Welt im Griff. Aktuell ruht der Ball in den meisten Ländern. Wie Recherchen von CH Media zeigen, hat die Fifa in den letzten Tagen Richtlinien erarbeitet, die für alle Mitglieder gelten sollen. Eine Arbeitsgruppe hat jetzt die Vorschläge präsentiert, die auf einige der vielen offenen Fragen der betroffenen Vereine Antworten liefern.
Normalerweise laufen die Verträge der Spieler und Trainer bis zum Ende der Saison. In Europa ist das in den meisten Ländern wie auch in der Schweiz der 30. Juni. Durch die Verschiebung der Europameisterschaft ist es in diesem Jahr möglich, dass die nationalen Ligen ihre Saison im Sommer zu Ende spielen. Durch die Pläne der Fifa soll dies auch über den 30. Juni hinaus mit demselben Kader möglich sein.
Der Weltverband schlägt vor, dass auslaufende Verträge bis zum neuen Datum des Saisonendes verlängert werden. Bereits unterschriebene neue Verträge sollen auch erst mit dem Starttermin der neuen Saison Gültigkeit erlangen. Sollten sich die Spielzeiten überlappen, hat der ehemalige Verein Vorrang. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn ein Spieler aus der Schweiz auf 1. Juli nach Schweden wechselt, wo die Saison im Kalenderjahr gespielt wird. Damit könnten die nationalen Ligen auch noch im August mit dem aktuellen Kader zu Ende gespielt werden.
Auch Handgelder oder andere Zahlungen für die wechselnden Spieler sollen erst fliessen, wenn die alte Saison beendet ist. Wann das der Fall ist, können die nationalen Verbände und Ligen selber entscheiden. Die Uefa pocht hier aber, zumindest für die Länder, die noch Teams in den internationalen Wettbewerben stellen, auf eine einheitliche Handhabung.
Aktuell können die Spieler ihrem Job nicht nachgehen und die Vereine können ihren Spielern keine Arbeit geben. Da liegt es auf der Hand, dass Diskussionen entstehen, ob die Spieler noch den vertraglich zugesicherten Lohn erhalten sollen oder nicht. Während der FC Basel die Staats-Kasse nicht mit Kurzarbeit für seine Spieler belasten will, haben zum Beispiel St. Gallen, Lugano oder Sion diese beantragt. Im Wallis sprach Präsident Christian Constantin neun Kündigungen aus, an Spieler, die mit der kurzarbeitbedingten Lohnkürzung auf das von der Arbeitslosenkasse vorgesehene Maximum von 12'350 Franken nicht einverstanden waren.
Hier fordert die Fifa, dass die Klubs mit ihren Spielern und Trainern gemeinsam eine solidarische Lösung finden. Die Fifa nimmt die Spieler in die Pflicht und fordert: «eine sinnvolle Senkung des Gehalts». Und zwar solange wie nicht trainiert und gespielt werden kann. Alternativ könnten die Verträge laut Fifa auch für die Fussballpause «ausgesetzt» werden.
Ausserdem schlägt die Fifa vor, dass alle Anträge auf eine Verlängerung der Saison sämtlicher Mitgliedsländer angenommen werden sollen. Auch die Transferfenster sollen von den nationalen Verbänden um maximal 16 Wochen nach hinten verlängert werden können. So sollen die Ligen Spielraum erhalten.