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Der Saisonstart war höchstens Mittelmass, doch nun kommt Liverpool in Fahrt – Diogo Jota schiesst beim 5:0 in der Champions League bei Atalanta Bergamo drei Tore. Was bedeutet das für Xherdan Shaqiri?
Vermutlich hat auch Xherdan Shaqiri gestaunt über diese wunderbaren Tore. Einmal, zweimal, dreimal traf Diogo Jota, dieser 23-jährige portugiesische Wirbelwind. Jota ist die nächste Entdeckung von Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. Einer, der den Reds noch viel Freude bereiten wird. Endlich einmal einer, der das Trio Salah, Mané und Firmino etwas entlasten könnte. Es ist die Rolle, die Shaqiri eigentlich so gerne hätte.
Der Schweizer Wirbelwind durfte gestern beim 5:0 in der Champions League in Bergamo nicht mittun. Das ist eine leise Enttäuschung, nachdem er am vergangenen Wochenende mit einem wunderbaren Pass – auf eben diesen Jota – den wichtigen Last-Minute-2:1-Sieg gegen West Ham eingeleitet hat. Es wurde damit auch nichts aus dem Duell mit Nati-Kollege Remo Freuler. Dieser blieb so diskret, wie alle seine Teamkollegen.
Zurück zu Jota. Im Sommer kam er für 45 Millionen Euro von den Wolverhampton Wanderers nach Liverpool. Er ist nach Thiago Alcantara (Bayern) der zweite grosse Transfer der Reds. Und scheint sich bereits prächtig eingelebt zu haben. Er hat in zehn Spielen für seinen neuen Verein bereits sieben Mal getroffen, es ist eine herausragende Bilanz.
Die Frage ist nun: Hat Liverpool nach einem eher durchschnittlichen Saisonstart endlich in die Spur gefunden? Resultatmässig hielt sich der Schaden in Grenzen. Trotz eines 2:7 bei Aston Villa ist das Team mittlerweile wieder Leader in der Premier League. Doch das alleine genügt den Ansprüchen natürlich noch nicht.
Und allzu sehr sollte man diesen klaren Sieg bei einem Atalanta Bergamo, das einiges von seiner Form aus dem Frühling entfernt ist, nicht überbewerten. Schon eher als Gradmesser taugt die Partie bei Manchester City am kommenden Sonntag. Trotzdem: Klopp ist gewillt, nach dem Achtelfinal-Out gegen Atletico Madrid in der letzten Champions-League-Kampagne auch europäisch wieder eine wichtigere Rolle zu spielen. Doch eines bleibt abzuwarten: Kann Liverpool den Ausfall von Abwehrchef Virgil van Dijk (Kreuzbandriss) auch dann verkraften, wenn die Gegenwehr grösser wird?