Der FCB Basel siegt mit 5:0 gegen Krasnodar, doch das Stadion ist halbleer

Nur etwas mehr als 14'000 Zuschauer sind live dabei, als der FCB den russischen Tabellenführer Krasnodar an die Wand spielt. Das 5:0 zum Auftakt war eine Gala, die dafür sorgen könnte, dass nächstes Mal etwas mehr Fans ins Joggeli strömen.

Jakob Weber
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Es sind hektische 180 Sekunden, bevor das Spiel in die richtige Richtung kippt. Die 51. Minute läuft, als der ansonsten starke Stürmer Arthur Cabral in seinem ersten Spiel von Beginn an für den FCB in der eigenen Hälfte den Ball vertendelt. Rotblau führt zu diesem Zeitpunkt 2:0 gegen die Russen aus Krasnodar. Doch durch den Ballverlust von Cabral ist der Sieg in Gefahr. Plötzlich taucht das 19-jährige Supertalent Magomed Suleymanov allein vor Jonas Omlin auf. Doch mit einem überragenden Reflex pariert der FCB-Goalie erst dessen Abschluss und dann auch den Nachschuss von Ivan Ignatyev. «Das war die Schlüsselszene», analysiert FCB-Captain Valentin Stocker nach dem Spiel richtig.

Im Gegenzug zeigt Cabral, dass er in des Gegners Hälfte besser aufgehoben ist. Der brasilianische U23-Nationalspieler legt eine Widmer-Flanke auf Luca Zuffi ab, der mit einem abgeklärten Schuss zum 3:0 vollendet. Zwei Minuten später macht der FCB den Deckel drauf. Wieder ist Cabral beteiligt. Er nutzt einen Fehlpass in der Krasnodar-Defensive, umkurvt den russischen Torhüter und chipt den Ball in die Mitte, wo Tonny Vilhena in bester Stürmer-Manier den Ball per Eigentor ins Netz drischt.

In Halbzeit 1 legt der FCB den Grundstein für das am Ende deutliche Resultat. «Wir wollen unbedingt mit einem Sieg in diese ausgeglichene Gruppe starten», hatte Taulant Xhaka vor dem Spiel gesagt. Und sein FCB legt los wie die Feuerwehr. Mit aggressivem Pressing und guten Ballstafetten drückt er den aktuellen russischen Tabellenführer tief in die eigene Hälfte. Das frühe 1:0 durch Kevin Bua (9.) ist zwar ein Geschenk von Krasnodar-Captain Aleksandr Mrtynovich, der den Ball statt zu seinem Nebenmann direkt in den Lauf des Baslers spielt. Doch der Treffer hat sich angekündigt.

Nach 20 Minuten hat der Schweizer Vizemeister knapp 70 Prozent Spielanteile. Die enttäuschenden Russen scheinen gedanklich noch am Schwarzen Meer. Erst Mitte der 1. Halbzeit meldet sich Krasnodar, immerhin Achtelfinalist der Europa League 18/19, im Joggeli an. , sagt FCB-Trainer Marcel Koller. Dessen Team macht es deutlich besser. In der 40. Minute spielt Stocker einen Konter perfekt zu Ende. Cabral öffnet mit seinem Laufweg die Viererkette, Bua ist der Abnehmer in der Schnittstelle. Per Lupfer bezwingt er Krasnodar-Goalie Matvei Safonov zum zweiten Mal. Es sind die ersten beiden Tore in der internationalen Karriere des Genfers.

Das sagt Kevin Bua:

Beste Argumente, dass bald mehr Zuschauer kommen

Das einzig Negative an diesem Europa-League-Abend ist die Zuschauerzahl. Nur 14'127 Zuschauer sind live dabei. Koller betont gerne, dass es an seiner Mannschaft liegt, mit attraktivem Spiel mehr Fans ins Joggeli zu locken. Gestern macht der FCB in dieser Hinsicht beste Werbung. Das 5:0 durch den eingewechselten Noah Okafor entsteht durch einen schönen Spielzug über die rechte Seite. Widmer und Bua dringen bis zur Grundlinie durch. Okafor ist in der Mitte zur Stelle und sorgt – ebenfalls mit seinem ersten Treffer auf internationalem Parkett – für den Endstand.

Somit ist der FCB optimal in diese schwierige Gruppe gestartet und vor dem ebenfalls siegreichen Getafe Tabellenführer. Krasnodar hat zwar den dreimal so wertvollen Kader. Doch der FCB hat drei Punkte mehr auf dem Konto. Und natürlich auch reichlich Selbstvertrauen für den Spitzenkampf gegen YB gesammelt.

Das sagt Jonas Omlin:

Die Noten zum Spiel: