Der FC Zürich kann seiner Saison mit einem Erfolg gegen den FC Basel im Cup-Viertelfinal die Krone aufsetzen.
Für einen Tag ist wieder alles wie früher. FCB gegen FCZ. Der Klassiker im Schweizer Fussball. Ein prickelndes Duell. Vielleicht sogar mit offenem Ausgang. Den Abstieg in die Challenge League hat der FC Zürich längst verdaut. Dazu kamen die guten Auftritte in der Europa League im Herbst. Je länger, desto mehr bekommen die Beobachter das Gefühl, das Zwischenjahr im Untergrund tut dem ganzen Verein gut.
Und jetzt die Rückkehr auf die grosse Bühne. Zumindest für einen Tag. Ein Sieg gegen den Erzrivalen könnte der Zürcher Saison die Krone aufsetzen. Womöglich wäre es dann sogar sekundär, ob die Titelverteidigung im Cup gelingt.
Beflügeln sollen den FCZ die Gedanken an vergangene Coups im St. Jakob-Park. Abwehrspieler Alain Nef, mittlerweile 35-jährig, war vor knapp elf Jahren bei der legendären Finalissima am 13. Mai dabei, als der FCZ dem FCB in letzter Sekunde den Titel entriss. «So etwas wird es im Schweizer Fussball nie mehr geben», sagt er.
Natürlich: Aufgrund der Papierform begegnet der FC Zürich den Baslern längst nicht mehr auf Augenhöhe. Dennoch ist Nef zuversichtlich: «Der FCB ist schlagbar. Er hatte gegen uns gerade in K.-o.-Spielen oft Mühe.» Das letzte Cup-Duell hat der FCZ für sich entschieden – vor drei Jahren beim 2:0 im Final. Ausserdem glaubt Nef: «Es kommt uns entgegen, dass Basel das Spiel machen will. Anders als in der Challenge League, wo unsere Gegner meist destruktiv auftreten.»
Als «Ersatz-Duell» bezeichnet FCZ-Trainer Uli Forte das Spiel von heute Abend. «Die Affiche fehlt in der Super League. Das sieht jeder Fussball-Fan so.» Und darum ist der Cup-Viertelfinal nun eben immerhin das Ersatz-Programm.
Aus sportlicher Sicht betrachtet Forte sein Team als klaren Aussenseiter. «Es muss uns niemand erklären, dass die Aufgabe schwierig wird, jeder weiss, wie stark der FCB ist.» Also folgert Forte: «Es braucht einen FCZ-Tag. Jeder von uns muss eine Top-Leistung abliefern und über sich hinauswachsen. Nur dann ist ein Sieg möglich.»
Die Zürcher gehen aber selbstredend mit breiter Brust ins Spiel. Im Gegensatz zur letzten Saison kennen sie in der Spielzeit 2016/17 fast nur ein Gefühl: jenes des Gewinnens. «Wir haben ein gesundes Selbstvertrauen. Und wir sind der aktuelle Cupsieger. Die Mannschaft ist heiss auf dieses Spiel.»
Eines ist klar: Eine bessere Gelegenheit als heute Abend werden Forte und der FCZ in dieser Saison nicht mehr erhalten, um zu beweisen, dass sie die grosse Bühne verdient haben.