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Thabo Sefolosha (34) war der erste Schweizer in der NBA. Seit einem Jahr ist er bei Utah Jazz unter Vertrag. Wegen eines Drogenvergehens ist er zum NBA-Start für fünf Spiele gesperrt.
Thabo Sefolosha: Nein, wieso, weil ich nächstes Jahr 35 werde? Ich denke nicht, dass das meine letzte NBA-Saison sein wird. Die vergangene Saison mit Utah Jazz hat mir viel Selbstvertrauen gegeben, bis zur Verletzung lief es gut.
Dem Knie geht es gut. Die lange Sommerpause kam mir entgegen. Ich trainiere mit voller Intensität und das Knie hält.
Ja, am Morgen, wenn ich aufstehe, spüre ich sie und am Abend, wenn ich schlafen gehe (lacht). Aber ich denke, dass ich noch weitere zwei, drei Saisons in der NBA spielen kann.
Das ist nicht ideal. Aber ich habe es mir selbst eingebrockt und muss damit umgehen.
Es gab natürlich Gespräche mit dem Management, und dass es nicht erfreut war, ist logisch.
Der ist gut.
Nein, er war natürlich nicht glücklich, das ist klar. Das war ein Fehler von mir und ich habe daraus gelernt.
Ja. Ich wusste im Januar, dass meine Saison vorbei ist, und dachte, ich werde nicht geprüft. Aber die Kontrolleure kamen zu mir nach Hause.
Ja, auch wenn es noch eine gewisse Zeit dauerte, bis das Ganze publik wurde.
Die war natürlich auch nicht erfreut, das ist normal. Das ist nicht das Image, das ich der Jugend vermitteln will. Ich bin Familienvater und habe zwei Kinder. Natürlich ärgere ich mich, dass es publik wurde, weil ich denke, dass dies eine private Sache ist. Aber wie gesagt. Es ist mein Fehler.
Das wird sehr schwer. Man sieht es auch an der Reaktion der Konkurrenz. Gut, LeBron James hat zu den LA Lakers gewechselt, aber sonst haben die grossen Teams nicht viel investiert: Die Manager sagen sich: Wir warten die nächsten drei vier Jahre ab, bis die Zeit der Warriors vorbei ist, erst dann investieren wir wieder richtig.
Der Schweizer NBA-Spieler Thabo Sefolosha wurde für fünf Partien gesperrt, weil er Marihuana konsumiert hat (siehe Interview oben). Vielleicht dürfen er und andere Basketballer in den USA aber schon bald straffrei kiffen. In der NBA wird schon länger darüber diskutiert, THC von der Dopingliste zu streichen.
Die NBA ist ein Unternehmen, das gewinnorientiert operiert. Sie will ihre Stars möglichst immer im Einsatz sehen und Cannabis könnte bei der Regeneration im stressigen Liga-Alltag mit vielen Spielen und weiten Reisen helfen.
Thabo Sefolosha ist mit seinem Vergehen zudem nicht die Ausnahme – sondern, glaubt man dem Ex-Spieler Kenyon Martin, eher die Regel. Er sagte dem «Bleacher Report», dass 85 Prozent aller Akteure Cannabis nehmen würden. Und Matt Barnes, langjähriger NBA-Star und Meister mit den Golden State Warriors 2017, sagte der «BBC»: «Wir haben am Morgen trainiert, ich bin nach Hause gekommen und habe einen Joint geraucht, habe ein Schläfchen gemacht, geduscht und bin zum Spiel gefahren.»
Noch aber gilt der Konsum als Verstoss gegen den Anti-Drogen-Kodex der NBA und wird somit von der Liga sanktioniert. (saw)