Bundesliga
Bayern noch nicht Meister – und nichts Neues zu Hansi Flick

Den Münchnern ist der 31. Titel in der Bundesliga zwar kaum mehr zu nehmen, doch die Trainerfrage bewegt. Hofft der Rekordmeister auf ein Engagement des Leipziger Erfolgstrainers Julian Nagelsmann?

Markus Brütsch
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Wohin des Weges, Hansi Flick?

Wohin des Weges, Hansi Flick?

Keystone

Eigentlich war ja erwartet worden, der FC Bayern München werde am Samstag seinen 31. Meistertitel klar machen. Doch nach einer bedenklich schwachen Vorstellung beim Abstiegskandidaten FSV Mainz 05 und einer mehr als leistungsgerechten 1:2-Niederlage sowie dem sonntäglichen Sieg von RB Leipzig gegen den VfB Stuttgart wurde es nichts damit. Hätten die Sachsen nicht gepunktet, wären die Münchner auf dem Sofa Champion geworden.

Obwohl bei den Gästen Naouirou Ahamada schon nach einer Viertelstunde vom Platz gestellt worden war, mussten sich die Leipziger gedulden, ehe die drei Punkte mit einem 2:0 im Trockenen waren. Grund dafür war der Schweizer VfB-Goalie Gregor Kobel, der eine starke Partie spielte. Trotz ihrer stolzen 64 Punkte werden die Leipziger dem Serienmeister aus dem Süden den Titel aber nicht mehr abnehmen können. Drei Runden vor Schluss hat dieser sieben Zähler mehr auf dem Konto.

Die harte Kritik von Captain Manuel Neuer

Die Münchner hatten in Mainz einen selten schlechten Tag erwischt. «So kannst du ein Spiel natürlich nicht angehen und meinen, es auch noch gewinnen zu können», sagte der angesäuerte Captain und Goalie Manuel Neuer nach der fahrigen und blutleeren Vorstellung seiner Mannschaft. Diese war vor der Pause von den Mainzern an die Wand gespielt worden und hätte weit höher als nur mit 0:2 im Rückstand liegen können.

An der schwachen Darbietung hatte auch Robert Lewandowski nichts ändern können, der nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback gegeben hatte. Zwar half es seiner Mannschaft nicht mehr, dass er in der 95. Minute seinen 36. Saisontreffer erzielte, doch für den Polen wurde damit die Chance grösser, es in den letzten drei Runden noch zu schaffen, den Torrekord von Gerd Müller (40 Treffer) aus der Spielzeit 1971/72 zu brechen. Dieser hatte für alle Zeiten als unantastbar gegolten. Die ewige Bundesliga-Torschützenliste führt der heute 75-jährige Müller mit 365 Toren indes klar mit 94 Treffern Vorsprung auf «Lewa» (271) an.

Trainerwahl: Rummenigge kündigt Gespräche an

In den folgenden zwei spielfreien Wochen – am nächsten Freitag spielen Bremen gegen Leipzig und am Samstag Dortmund gegen Kiel die Halbfinals im Pokal – fehlt es den Bayern nicht an Gesprächsstoff. Es geht um Trainer Hansi Flick, der seinen Klub um Auflösung seines Vertrags gebeten hatte – wohl um nach der Europameisterschaft Bundestrainer zu werden. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge kündigte an, es müsse eine Lösung gefunden werden, mit der auch der FC Bayern zufrieden sei. Was genau er damit meinte, blieb allerdings unklar. Ob die Münchner darauf hoffen, Julian Nagelsmann von RB Leipzig loseisen zu können?