Die alemannische Basket-Schweiz hat sich verändert. Nicht mehr die Starwings aus Birsfelden sind das Mass aller Dinge, sondern das Innerschweizer Konstrukt namens Swiss Central Basketball aus Luzern. Im ersten Direktvergleich der Saison verlieren die Gäste aus Birsfelden in der Innerschweiz mit 57:79 (26:43).
Nur gerade in den ersten zwei Minuten war das Deutschschweizer Derby zwischen Swiss Central aus Luzern und den Starwings aus Birsfelden spannend, denn von der Leuchttafel leuchtete ein 6:4 für die Innerschweizer auf. Doch dann trennten sich die Wege der Luzerner und Unterbaselbieter. Sukzessive erhöhten die Gastgeber das Skore und waren in allen Bereichen besser. In gewissen Punkten sogar deutlich besser.
Nach 25 Minuten ist das Spiel entschieden
Nach 25 Minuten stand es bereits 61:32 für Swiss Central – dem Schweizer Vizemeister aus Birsfelden drohte ein Fiasko. Nämlich, dass der Führende doppelt so viele Punkte erzielt wie der Unterlegene. Die Starwings spielten desorganisiert und hatten keinerlei Chance.
Natürlich hat Luzern bei der Ausländerwahl optimal ausgewählt. Antwoine Anderson (26), der ein Jahr mit dem Basketballsport wegen einer Verletzung ausgesetzt hatte, war seinem Antipoden Devin Cooper überlegen. Der Kameruner Ngueyes Nana Harding ist 40 Jahre alt, traf aber zwei von drei Dreiern – und dies bei einer Grösse von 203 Zentimetern. Das Starwings-Trio Cooper, Captain Branislav Kostic und Sébastien Davet warf zusammen 15 Dreier. Nur einer landete im Korb.
Ein ehemaliger Starwings-Akteur blüht auf
Zur längsten Spielzeit im Luzern-Dress kam Joël Fuchs (32), der auf diese Saison hin nach 14 Jahren bei den Starwings zu Central wechselte. Es ist ein kleines, aber pikantes Detail bezüglich der Rolle und Wertschätzung, die der langjährige Starwings-Captain in Luzern erfährt.
NLA. 6. Runde: Lions de Genève – Union Neuchâtel 75:89. Fribourg Olympic – Lugano Tigers 68:58. Monthey-Chablais – Nyon 75:78. Swiss Central – Starwings 79:57. Am Sonntag: Massagno – Boncourt.
Tabelle: 1. Fribourg Olympic 6 Spiele/12 Punkte. 2. Massagno 5/10. 3. Nyon 6/10. 4. Swiss Central 6/10. 5. Lions de Genève 6/9. 6. Starwings 6/8. 7. Union Neuchâtel 6/8. 8. Boncourt 5/7. 9. Lugano Tigers 6/7. 10. Monthey-Chablais 6/6.
Auch der Starwings-Nachwuchs kam zu Einsatzzeit. Doch auch in diesem Vergleich hinkten die «Youth Wings» ihren Kollegen aus Luzern hinterher. Jene von Central sind jünger und kamen zusammen auf 40 Minuten Spielzeit. Zu Beginn des zweiten Viertels standen gleich drei von ihnen zusammen auf dem Parkett. Der 19-jährige Mihajlo Mitrovic erzielte gute zehn Punkte. Dafür braucht Starwings-Akteur Chris Johnson, ein Profi notabene, ganze drei Partien. Seine Dreipunkte-Quote liegt im einstelligen Bereich.
Kurzum: Das Derby war für den Sieger aus Luzern eine Trainingseinheit, für das einstige Aushängeschild aus Birsfelden das letzte Signal, um zu erkennen, dass sich im alemannischen Basketball einiges verändert hat. Und die Vormachtstellung von der Birs an den Vierwaldstättersee gewandert ist.
Staffeln. – 450 Zuschauer. – SR: Clivaz/Pillet/Demierre.
Luzern: Anderson (18 Punkte), Plüss (3), Fuchs (10), Leemans (12), Phillips (12); Ngueyep Nana (8), Schärer (3), Mitrovic (10), Lazaridis (3); Ganic.
Starwings: Cooper (15 Punkte), Kostic (4), Davet (6), Vranic (12), Rutherford (9); Johnson (4), Pausa (5), Weibel (2), Fasnacht; Schommer.
Bemerkungen: Luzern ohne Leemann. – Starwings ohne Schneider (verletzt) und Babic (indisponiert). – Viertelresultate: 19:12, 24:14 (43:26); 22:11 (65:37) und 14:20 (79:57). – Fouls: Luzern 15, Starwings 14.