Startseite
Sport
Sport (BZ)
Der neue FCB-Captain Valentin Stocker erklärt im etwas anderen Interview, wie seine Mannschaft tickt, wer der beste Kicker, wer der Eitelste und wer der Lustigste ist - und wagt eine Prognose im Meisterrennen.
Valentin Stocker: Das ist sehr, sehr individuell und positionsbezogen. Die Anforderungsprofile sind ja nicht überall die gleichen. Aber wenn ich einen sagen müsste, würde ich Eder Balanta wählen. Ich persönlich finde ihn einen sehr, sehr guten Fussballer. Er bringt unglaublich viel mit, von den körperlichen Eigenschaften, aber auch von der Einstellung und vom Kopf her. Und natürlich auch aufgrund seiner Technik am Ball.
Da gibt es mehrere! Auf meiner Position macht es natürlich keinen Spass, wenn Jonas Omlin im gegnerischen Tor steht oder wenn man Taulant Xhaka als direkten Gegenspieler hat. Wäre ich Verteidiger, dann hätte ich keine Freude an schnellen Gegnern wie Noah Okafor, Kevin Bua oder Aldo Kalulu.
Ich denke, ich würde das Selbstvertrauen von Zdravko Kuzmanovic nehmen. Ich finde es toll, wenn man trotz Widerständen an sich glauben kann. Das fände ich toll, wenn ich das in manchen Situationen auch noch stärker könnte. Vielleicht ist es auch eher ein Selbstverständnis als ein Selbstvertrauen. Oder einfach der Glaube in die eigenen Fähigkeiten, egal, wer einem gegenüber steht.
Ich bin es sicher nicht! (lacht) Bei den Sprinttests über 30 Metern ist Noah Okafor glaube ich der Schnellste. Wenn es um die Explosivität geht, würde ich Afimico Pululu sagen.
Da muss ich ehrlicherweise sagen, dass wir kein Problem haben mit Spielern, die zu spät kommen. Wir sind ein sehr pünktliches Team. Albian Ajeti kommt jeweils ziemlich genau auf die Minute, aber das reicht ja auch.
Schlimm ist es bei keinem. Zum Zeitpunkt des Frühstücks, also zirka um 9 Uhr, sind alle ansprechbar. Aber das ist ja auch nicht sehr früh. Ich weiss nicht, wie das wäre, wenn wir um 7 Uhr hier sein müssten. Am wenigsten ein Morgenmensch ist aus meiner Sicht Samuele Campo, der hat manchmal etwas Mühe (lacht). Aber er schläft auch einfach gerne.
Wir haben verschiedene Tische, da schiele ich jeweils nicht bei allen auf den Teller. Aber ich denke, keiner isst auffallend viel oder wenig.
Unser Rosinenpicker? Das bin dann wohl ich! Aber das wissen die meisten Leute ja schon. (lacht)
Silvan Widmer hat es am Grill super gemacht. Der weiss, wie es geht. Ich habe mich da zusammen mit Kemal Ademi um die Salatsauce gekümmert. Generell koche ich aber auch sehr gerne und oft.
Ich kann ein paar Dinge, aber wenn es etwas Spezielles sein soll, dann Thai Curry.
Vor allem jene, die sich Zeit nehmen für Ihren Körper. Damit meine ich aber nicht, dass jemand ein Jahr unter der Dusche steht, sondern dass man noch zur Massage, ins Dampfbad oder ins Kältebecken geht oder noch eine Behandlung hat. Ricky van Wolfswinkel nimmt sich beispielsweise viel Zeit für sich und seinen Körper.
Raoul Petretta legt sehr viel Wert auf das Äussere und sieht auch immer gut aus, die Frisur sitzt immer. Aber auch Ricky van Wolfswinkel, Jonas Omlin, Albian Ajeti, Taulant Xhaka, Zdravko Kuzmanovic oder Samuele Campo sind ab und zu vor dem Spiegel zu finden. Aber generell sind wir alle nicht so eitel. Wir föhnen kurz die Haare und fertig sind wir.
Das ist für mich schwierig nach dreieinhalb Jahren in Berlin! (lacht)
Nein, nein. Das ist eine Geschmacksfrage, aber ich mag es, wie Ricky van Wolfswinkel sich kleidet. Er trägt nicht das 0815-Zeugs und die Marken, die gefühlt jeder hat.
Taulant Xhaka sicher ab und zu. Zdravko Kuzmanovic auch.
Mir geht es vor allem darum, coole, junge Designer zu finden, bei denen ein Shirt nicht bereits mehrere hundert Franken kostet. Ich trage auch gerne mal eine coole Jeans, die nicht viel kostet, das mag ich auch. Auf der anderen Seite kaufe ich mir sicher auch mal etwas teurere Sachen von Designern, die vielleicht nicht jeder kennt. Deshalb würde ich sehr gerne mal nach Los Angeles, dort gibt es zwei, drei coole Newcomer. Bislang habe ich es aber noch nicht dahin geschafft.
Ich mag Schuhe sehr gerne. Ich habe ein kleines Zimmer mit Schuhen, bei dem ich jeweils für Sommer und Winter wechseln muss, weil nicht alles Platz hat. Sagen wir es mal so: meine Freundin hat jedenfalls nicht viel mehr Paare als ich (lacht).
Wir sind alle etwas zu oft am Handy. Da zähle ich mich auch dazu. Jedes Mal, wenn man gerade nicht weiss, was man machen soll, nimmt man das Handy raus.
Ich lese oft irgendwelche News oder bin auf Instagram. Andere widmen sich diversen Spielen.
Ich ab und zu, Noah Okafor spielt viel Musik, Ricky van Wolfswinkel auch immer mal wieder.
Urban beats, Hip Hop, RnB, aber auch deutscher Rap läuft immer wieder. Und wenn wir älteren Musik machen, dann auch mal ein bisschen Old-School-Sound, den die Jungen wie Noah Okafor fast nicht mehr kennen.
Ich habe die alle noch nie tanzen sehen. Vielleicht Blas Riveros oder Eder Balanta, die Südamerikaner haben sicher am meisten Rhythmus im Blut.
Es gibt in der Garderobe oder im Training oft Situationen, wo gewisse Spieler lustig sind ohne es zu wollen oder zu merken (lacht). Da haben wir ein paar Kandidaten, die ich jetzt aber nicht nennen will, das wäre fies. Einen guten Humor hat Ricky van Wolfswinkel. Auch Fabian Freis manchmal sarkastischer Humor ist lustig.
Jonas Omlin sicher, Taulant Xhaka, Albian Ajeti, Fabian Frei, ich auch.
Der ruhige Pol ist Luca Zuffi! Ich sitze neben ihm und wir verstehen uns super. Er ist immer unaufgeregt. Ich habe ihn auch schon mal gefragt, ob er sich eigentlich wirklich nie nervt. Diese Eigenschaft, sich von nichts aus der Ruhe bringen zu lassen, das ist auch cool.
Ich habe immer ein Buch dabei. Zuletzt habe ich «Dead end» gelesen, ein Buch mit acht Kurzgeschichten, die alle tödlich enden. In den Ferien war es «Löwen wecken», ein Roman über einen Arzt, der einen Flüchtling tot fährt und sich in der Folge verpflichtet, andere Flüchtlinge ärztlich zu behandeln. Aber es muss nicht immer so düster sein. Ich habe auch eines daheim über einen Pinguin, der gerettet wird und immer wieder zu seinem Retter zurückkehrt.
Da würde ich Fabian Frei nehmen.
Ich würde gerne Gitarre spielen und singen können. Ob das einer bei uns kann, weiss ich aber nicht. Besonders hervor getan hat sich diesbezüglich noch keiner.
Nein, das ist irgendwie verloren gegangen. Die Neuen müssen uns einfach auf einen Apéro einladen. Da finde ich es cool, wenn man etwas nicht Alltägliches macht. Ich musste als Neuling in Berlin ein Essen organisieren und habe zum Beispiel drei Food Trucks bestellt. Solche Dinge mag ich.
Unsere drei Golfer, Fabian Frei, Silvan Widmer und Ricky van Wolfswinkel sind oft auf einem anderen Grün anzutreffen. Aber sonst ... ich vielleicht! Ich habe relativ lange Kunstturnen gemacht früher, nebenbei noch Tennis gespielt und Fussball natürlich. Und auch heute übe ich noch immer gerne viele Sportarten aus. Beachvolleyball, Tennis und Klettern. Wasserski, Wakeboarden und Ski fahren machte ich früher auch gerne, aber das darf man als Profi bekanntlich nicht.
Zdravko Kuzmanovic ist sicher ein Typ. Aber das ist auch ein Anspruch, den ich an mich habe. Ich will immer ehrlich sagen, was ich denke und nicht das, was das Gegenüber vielleicht hören will.