Unihockey
Lektionen für die Zukunft

Basel Regio verlor trotz Favoritenrolle das 1.-Liga-Derby gegen die Waldenburg Eagles mit 4:5. Wie die Eagles das gemacht haben? Scheinbar liegt es am unbändigen Siegeswillen.

Alan Heckel
Drucken
Das Derby Waldenburg Eagles gegen Unihockey Basel Regio ist stets eine enge Sache. (Archivbild)

Das Derby Waldenburg Eagles gegen Unihockey Basel Regio ist stets eine enge Sache. (Archivbild)

Roland Schmid

Die meisten Basel-Regio-Spieler waren längst in ihrer Garderobe verschwunden, als die komplette Mannschaft der Waldenburg Eagles mitten auf dem Spielfeld zusammen mit den mitgereisten Fans das «Baselbieterlied» anstimmte. Der Grund für die spontane Feier war der 5:4-Sieg des Tabellenvorletzten, der die letzten zwei Meisterschaftspartien mit dem Gesamtskore von 4:23 (!) verloren hatte, beim Playoff-Anwärter. Ein Erfolg, mit dem niemand gerechnet hatte – ausser den beiden Trainern.

«Das Team wollte zeigen, dass es besser ist als die letzten Resultate. Das hat man diese Woche über gespürt», sagte Waldenburgs Coach Marco Dietschi. Sein Antipode Werner Haller fand dagegen, «dass es uns in letzter Zeit zu gut gelaufen ist. Das hat wohl Spuren in den Köpfen der Spieler hinterlassen.» Dabei sah es in der mit 180 Zuschauern gut gefüllten Oberwiler Thomasgarten-Halle zunächst nach einem Favoritensieg aus.

Während die Gäste zweimal die Torumrandung trafen, bescherte ein «erwürgtes Tor», wie Haller es beschrieb, Basel Regio die 1:0-Führung nach dem ersten Drittel. Diese wurde zu Beginn des zweiten Abschnitts während einer Überzahl verdoppelt. Die Gäste liessen sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und überzeugten als kampfstarkes Kollektiv, während das spielerisch bessere Heimteam sich zu viele leichtsinnige Ballverluste in der Mittelzone leistete. Sehr zum Ärger seines Trainers, der explizit davor gewarnt hatte.

Wertvolle Erkenntnisse

Ein halbhoher «Kracher» aus dem Mittelkreis des starken Nicolas Schwob bescherte dem Aussenseiter nach 33 Minuten den Anschluss und setzte weitere Kräfte frei. Es dauerte nicht lange, bis der Ausgleich fiel. Zwar schaffte Basel Regio kurz vor der Drittelspause die neuerliche Führung, konnte aber den Schwung der Adler auch nicht bremsen. Im letzten Abschnitt drehten die Oberbaselbieter den Match endgültig, mehr als den 4:5-Anschlusstreffer durch Dennis Kramer gelang dem Heimteam während der Schlussoffensive nicht.

«Das Team mit dem grösseren Siegeswillen hat dieses Derby gewonnen», konstatierte Werner Haller nach Spielschluss und fand lediglich Trost darin, «dass uns diese Niederlage für die Entwicklung mehr bringt als ein Pflichtsieg». Seine Equipe sei zwar ein gutes, aber noch kein sehr gutes Team. «Wenn wir in Führung liegen, halten wir unser Niveau nicht, sondern versuchen auf einmal Dinge, die wir nicht besprochen haben», so der Basel-Regio-Trainer.

Gemäss Marco Dietschi konnte auch seine Mannschaft in diesem spannenden Derby eine wertvolle Lektion für die nahe Zukunft lernen: «Die Playouts sind unvermeidlich, doch wir haben gesehen, was für Leistungen es brauch, um da unten raus zu kommen. Wir haben es in der eigenen Hand, ob wir nächste Saison in der 1. oder 2. Liga spielen!»