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Sport (BZ)
Die Starwings verlieren das Verbands-Derby gegen den BC Boncourt mit 80:95 (38:55). Im allerletzten Saisonspiel einer komplizierten, ja schwierigen Saison 2018/19 setzte es für die Birsfelder eine Niederlage ab, so dass die Unterbaselbieter – zusammen mit Central Luzern und Pully Lausanne – das Ende der Nationalliga-A-Tabelle zieren. Ohne Folgen jedoch.
Am 7. Oktober 2018 hatten die Starwings im ersten Meisterschaftsspiel gegen ein dezimiertes Riviera Vevey (das mit fünf Akteuren durchspielen mussten) mit 59:67 verloren. Es war der erste Vorgeschmack auf weitere acht Partien, welche allesamt mit Niederlagen endeten. Und teils wenig schmackhafte Basket-Kost brachten – um es milde auszudrücken. Dazu kamen Akteure, die krank/verletzt anreisten (Jamal Aytes) oder nicht in Form kommen wollten (Auston Calhoun) und wieder in die USA zurückkehren mussten. Es gab einen Trainerwechsel von Roland Pavloski zu Pascal Donati, welcher der arg gebeutelten Equipe im Laufe des Dezember und Januar immerhin einige Siege brachte. Es war ein kleines Zwischenhoch im sonst wolkenbehangenen Starwings-Himmel.
Es gab Zuzüge, die eine Zumutung waren (Ryan Smith), während der Grossteil der nationalen Akteure stets bemüht war. Aber mit der Konstanz Mühe bekundete. Diese Inkonstanz war der stete Begleiter der «Sternenadler», bei denen vieles Stückwerk blieb. Und über das Defenseverhalten schweigen wir anstandshalber.
Bei der Dernière fehlte Smith, so dass die Rotation eingeschränkter war und die drei Berufsspieler (Justin Mitchell, Nemanja Calasan und Antonio Hester) sehr lange auf dem Spielfeld stehen mussten und zu wenig Atempausen kamen. Hester bewies, dass er ein Mann ist, der Basketball auf einem höheren Niveau als die Schweizer Nationalliga A spielen kann... auch wenn seine Wurfquoten «durchzogen» sind. Aber er war der einzige Lichtblick. Immerhin.
Von Anfang an gerieten die Gastgeber ins Hintertreffen – drei starke US-Profis und Robert Zinn (ein Deutscher mit Schweizer Lizenz), der nach seinem Wegzug von Tübingen lieber die Ajoie als die Universitätsstadt Basel bevorzugte, genügten, damit der BCB einen sicheren Sieg einfahren konnte. Aber das Resultat war, rein sportlich, marginal und hatte maximal statistischen Wert.
Alexis Herrmann (26) ist DAS Eigengewächs des BC Boncourt, spielte bereits mit 17 Jahren für die «Red Devils» in der Nationalliga A und war Integrations- und Symbolspieler der Jurassier. Vor drei Jahren suchte er die Herausforderung in der Nordwestschweiz – und fand diese, beruflich wie sportlich, bei den «Wings». Jetzt, am gestrigen Mittwochabend, kurz vor 21 Uhr, geht er den Weg zurück. Inzwischen verheiratet, wird er wieder in der Ajoie Wohnsitz nehmen. Und wohl für Boncourt spielen. Mit Herrmann verlieren die Starwings zwar einen «kleinen» Spieler an Zentimetern (178cm), aber den Teamplayer schlechthin, der bärenstark in der Defense und stets loyal zu Verein und Mitspielern war und eine riesengrosse Lücke hinterlassen wird. Wer diese schliessen kann? Gute Frage.
Schaut man die Bankspieler und den «zweiten Anzug» an, muss man in aller Nüchternheit konstatieren, dass diese in der höchsten Liga nichts verloren haben. Dem Klubverantwortlichen stehen, so früh wie nie in den letzten 15 Jahren zuvor, einige Monate Zeit, um die Weichen neu zu stellen. Sofern dies überhaupt möglich ist...
Sporthalle Birsfelden. - 245 Zuschauer. - SR: Herbert/Curty/Vitalini.
Starwings: Mitchell (12), Kostic (19), Fuchs (9), Hester (27), Calasan (8); Herrmann (5), Verga, Streich, Davet, Fasnacht; Pausa.
Boncourt: Lewis (17), Kessler (9), Zinn (29), Bailey (16), Garrett (16); Bonga, Mputu (2), Savon (4), Brugnetto, Landenbergue (2).
Bemerkungen: Starwings ohne den US-Profi Smith (verletzt/Abreise in die USA). - Boncourt komplett, aber ohne vierten Ausländer. - Viertelsresultate: 18:25, 19:30 (37:55); 17:17 (54:72) und 26:23 (80:95). - Fouls: Starwings 13, Boncourt 15. - Letztes Spiel für Alexis Herrmann nach drei Jahren im Starwings-Dress!