Der FC Basel gewinnt mit 3:1 gegen Omonia Nikosia und übernimmt damit erstmals die Tabellenführung. Ohne dritten Treffer wären die Basler noch auf Rang 2.
Lange dauert es nicht. Schon früh in der ersten Halbzeit zeigt sich, wer das Geschehen an diesem Abend in der Partie zwischen dem FC Basel und Omonia Nikosia bestimmen wird: Die Schiedsrichterin Stéphanie Frappart. Fällt sie in den ersten Spielminuten durch fehlerhafte, fragwürdige Entscheide auf, entscheidet sie die Partie danach mit zwei Elfmetern mit.
Bevor diese aber fällig werden, erspielt sich der FC Basel, der ein bisschen braucht, um in diesem Match anzukommen, eine wunderschöne Chance. Es ist die erste für die Basler in Minute 19. Fabian Frei prescht vor, spielt einen doppelten Doppelpass mit Pajtim Kasami, der setzt den Ball an den Pfosten, und den Abpraller davon verwertet dann Liam Millar. Es steht 1:0, und auch wenn Omonia Nikosia ein bisschen besser beginnt, ist die Führung nicht unverdient.
Diese Führung währt aber nicht lange, weil Frappart den ersten Elfer-Entscheid des Abends fällt. Er wirkt auf den ersten Blick hart, weil Eray Cömert aber in einem harmlosen Duell im Strafraum das Beim stehen lässt, ist der Pfiff okay. Nikosias Captain Jordi Gómez versenkt problemlos.
So abgeklärt wie der ehemalige Premier-League-Spieler ausgleicht, so souverän stellt Arthur Cabral in der 41. Minute wieder auf Führung für den FCB. Auch er tritt am Elfmeterpunkt an, nachdem ein Schuss von Edon Zhegrova mit dem Arm abgelenkt wurde. Auch dieser Pfiff geht in Ordnung. Ebenso wie die neuerliche Führung des Heimteams.
Diese missfällt Nikosia-Trainer Hennig Berg offenbar so sehr, dass er gleich vier Mal wechselt in der Pause. Ein Manöver, das schief geht. Denn der FCB kommt gegen die neu sortierte Abwehr gleich mehrfach zu guten Aktionen. Erst Cabral per Seitfallzieher, dann Darian Males aus einer guten Position, aus der er treffen müsste.
Und dann schlenzt Zhegrova gefährlich aufs Tor und setzt Michael Lang einen Kopfball daneben. Aus dieser Druckphase kann der FCB zwar nichts Zählbares heraus ziehen. Das ist etwas, was sich die Basler ankreiden lassen müssen. Denn mindestens ein Versuch davon muss drin sein. Aber immerhin ist nach dieser Chancenflut nicht mehr Schiri Frappart, sondern der FCB der Hauptakteur in diesem Spiel.
In diese Druckphase des Heimteams fällt aber auch der Schreckmoment des Abends. Fabian Frei muss sich nach einem Zweikampf behandeln und danach unter Applaus auswechseln lassen. Ohne seinen Dirigenten Frei, der eine starke Leistung zeigte, geht dem FCB auch ein bisschen die Dominanz ab. So, dass die Basler den Zyprioten auch plötzlich wieder Chancen zugestehen. In Minute 75 hat der FCB Glück, dass der Abschluss nicht präzise genug gespielt wird.
Vom FCB kommt dann lange wenig – abgesehen von einem Distanzschuss von Matías Palacios, den der Omonia-Keeper gerade noch so über die Latte lenken kann. Und dann kommt die 88. Minute. Dann kommt Zhegrova. Wieder er, der schon am Sonntag das Spiel in Sion spät entscheiden konnte. Zhegrova trifft zum 3:1 und macht die Führung damit endlich deutlicher. Es war längst fällig.
Dieses 3:1 ist aber nicht nur wichtig, um die Kräfteverhältnisse deutlicher zu zeigen. Sondern vor allem, weil die Basler aufgrund dieses einen Treffers an die Tabellenspitze springen in dieser Gruppe H. Zum ersten Mal. Verteidigen kann der FCB diese dann in zwei Wochen. Dann sehen sich die Basler und die Zyprioten bereits wieder – beim Auswärtsspiel in Nikosia.