Branislav Kostic (22, 178cm) wird in der Saison 2016/17 nicht mehr das Trikot der Starwings-Basketballer tragen. Das Eigengewächs des CVJM Birsfelden hat die Offerte des Birstaler Kombinats abgelehnt.
Welcher Spieler hatte ab November 2015 bis zum Saisonende im April 2016 am meisten Spielminuten aller Nationalliga-A-Akteure? Es war kein Schweizer Nationalspieler und auch kein ausländischer Profispieler... sondern Branislav Kostic, der von Cheftrainer Roland Pavloski in jedem Match durchschnittlich während 38 Minuten und in einigen Partien über die gesamte Matchdauer eingesetzt wurde. Sicher auch bedingt dadurch, dass die Personaldecke bei den Unterbaselbietern gar dünn war.
Der ehemalige Nachwuchs-Internationale, der das Basket-ABC beim CVJM Birsfelden erlernt hatte, war neben Teamcaptain Joël Fuchs, der in seine 9. Saison in Folge für die «Wings» gehen wird, und den drei amerikanischen Profispielern (Murphy Burnatowski, Lorenza Ross und Devonte Upson) ein Fixstarter. Und erhielt von der Klubleitung, unmittelbar nach Saisonende im Mai 2016, eine Vertragsverlängerung zu besseren Konditionen offeriert.
Vorgestern hat sich «Brani» entschlossen, diese abzulehnen und einen Klubwechsel anzustreben. Er liess im persönlichen Gespräch mit Cheftrainer Roland Pavloski und Vize-Präsidentin Pascal Donati - der ihn in jüngeren Jahren mitausgebildet hatte - durchblicken, dass «mich der Zuzug von Alexis Herrmann in meiner Entscheidung beeinflusst hat» (bz Basel berichtete exklusiv).
Es ist aber in der kleinen Schweizer Basket-Szene ein offenes Geheimnis, dass der Basler – vor dem Transfer von Alexis Herrmann vom BC Boncourt zu den «Wings» – bereits Gespräche (Verhandlungen) mit dem BCB geführt hat. «Wir bedauern den Entscheid von Branislav sehr, denn er hat in der letzten Spielzeit sehr viel Einsatz und noch mehr Vertrauen erhalten. Mit ihm, und den bisherigen Zuzügen (Robert Devcic, Patrick Hauri, Herrmann), wollten wir unser Team in der Breite vergrössern und an der Spitze verstärken», so Donati und Pavloski.
Bereits auf die Saison 2014/15 hatte Kostic die Starwings – überraschend – verlassen und sich Fribourg angeschlossen. Beim heutigen Schweizer Meister Olympic konnte er sich jedoch nie etablieren und spielte primär in der Nationalliga B bei der «Académie»; dort allerdings mit persönlichem Erfolg, war er doch in der Vorrunde mit 20 Punkten der Liga-Topskorer.
Dennoch verliess er zu Weihnachten die Saanestadt, ebenfalls unerwartet, und wechselte auf die Rückrunde hin zum B-Ligisten Alte Kanti Aarau, wo er aber am Slowenen Dejan Hohler nicht vorbeikam, was ihn veranlasste, im Sommer 2015 nach Birsfelden zurückzukehren. Nun wird die Suche, die bereits jetzt Züge einer Odyssee angenommen hat, wohl weitergehen...