Ex-Nationalspieler Tranquillo Barnetta (33) lässt in einem Interview mit dem Blick kein gutes Haar am Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic. Der St. Galler kritisiert nicht nur die Kommunikation in der Causa Behrami.
Tranquillo Barnetta bestritt das letzte seiner insgesamt 75 Länderspiele 2014 gegen San Marino. Danach wurde er von Vladimir Petkovic ganz einfach nicht mehr aufgeboten. Auch deshalb musste und wollte er gar nie offiziell zurücktreten aus der Nationalmannschaft.
Umso weniger Verständnis hat Tranquillo Barnetta für das Vorgehen von Petkovic in der Causa Behrami. Im Blick sagt er: „So sollte es eigentlich nicht laufen. Immerhin war Behrami an der WM zwischendurch sogar Captain. Da müsste man einen anderen Weg wählen.“ Zum Beispiel in einem Vier-Augen-Gespräch.
Auch ansonsten fehlte dem langjährigen Bundesliga-Profi (Leverkusen, Schalke, Hannover, Frankfurt) eine stringente Kommunikation rund um das Nationalteam während der Fussball-WM - zum Beispiel im Rahmen der Doppeladler-Affäre. Barnetta im Blick: „Generell habe ich vermisst, dass sich einer der Verantwortlichen hinstellt und nach aussen Klartext redet. In Sachen Doppeladler hätte man sofort glaubhaft vermitteln müssen, dass man das Thema ernst nimmt und intern seriös aufarbeitet. So plätscherte alles vor sich hin, und das Sportliche stand immer weniger im Zentrum. Unverzeihlich an einer WM.“
Ob Petkovic noch der richtige Mann für die Nationalmannschaft ist, mag Barnetta nicht zu beurteilen. Er sagt auf die Frage, ob der Trainer das nötige Erfolgsklima schaffen kann, lediglich: „Zumindest bislang nicht.“
Heute Nachmittag wird sich Vladimir Petkovic im Rahmen einer Pressekonferenz erstmals seit dem WM-Out in der Öffentlichkeit äussern.