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Wenige Runden vor Schluss sind in ganz Europa erbitterte Abstiegskämpfe im Gang. Mit Schalke 04, Sheffield United und Dijon stehen erst drei Absteiger fest. Welche anderen Klubs aus sieben Ligen versuchen gerade, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen?
Super League, deutsche Bundesliga, Premier League, La Liga, Serie A, Ligue 1 und österreichische Bundesliga – von diesen sieben europäischen Ligen kennt einzig jene der Schweiz ihren Meister 2021: die Young Boys. Bayern München in Deutschland, Manchester City in England, Inter Mailand in Italien und Red Bull Salzburg in Österreich können den Champagner aber angesichts ihres komfortablen Tabellenvorsprungs kaltstellen. Lediglich in Spanien und Frankreich ist das Titelrennen noch wirklich spannend.
Richtig rund geht es aber in jeder Liga im Abstiegskampf zu. Fast drei Dutzend Teams zittern noch ernsthaft um den Ligaerhalt. Und vielleicht kommt da und dort noch ein Verein dazu, der sich derzeit noch auf der sicheren Seite wähnt. Eine Umschau in den Big-Five-Ligen, in der Schweiz und im Nachbarland Österreich.
Nachdem sich der FC St. Gallen (jetzt 37 Punkte) mit dem verdienten 1:0-Sieg gegen Vaduz am Samstag etwas Luft im Abstiegskampf verschafft hatte, legte am Sonntag der FC Luzern (39) mit einem 3:1 gegen den FC Zürich (35) nach. Die Gäste rutschten auf Rang 8 ab und haben zwei Punkte Reserve auf Vaduz, das auf dem Barrageplatz liegt. Sion (30) verlor zwar bei YB 1:2, bewies aber durchaus, dass es an den Ligaerhalt glaubt.
Weil Hertha BSC weiter in Quarantäne ist, präsentiert sich die Lage mit Ausnahme von Absteiger Schalke 04 unübersichtlich. Die Berliner auf dem zweiten Direktabstiegsplatz haben drei Punkte Rückstand auf Köln (29, Barrageplatz), aber drei Partien in der Hinterhand. Bielefeld (30), Bremen (30), Augsburg (33) sowie Mainz (34) zittern ebenfalls. Erwischt es Werder, das sich 2020 nur knapp in der Barrage gegen Heidenheim gerettet hatte, dieses Mal?
Von den drei Aufsteigern Leeds, West Brom und Fulham können sich nur «The Peacocks» (die Pfauen) mit Ezgjan Alioski in der Premier League halten. Nach 33 Runden deutet alles darauf hin, dass die beiden anderen zusammen mit dem feststehenden Absteiger Sheffield United tauchen. Fulham auf dem ersten Abstiegsplatz trennen sieben Punkte vom rettenden Ufer, an dem Brighton steht. Aus der Championship kehren Norwich und Watford zurück.
Nach sieben Jahren verliert Eibar mit dem herzigen Kleinstadion (8100 Plätze) mit grosser Wahrscheinlichkeit die Erstklassigkeit. Nach 15 Partien ohne Sieg und sieben Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz (FC Elche) bräuchten die Basken (23 Punkte) für die Rettung ein Wunder. Huesca (27), Valladolid (29, mit Saidy Janko), Alaves (31) sowie Getafe (34) bibbern in den letzten fünf Runden wie Elche um den Klassenerhalt.
Ziemlich gross ist in Italien das Feld der Abstiegskandidaten. Aufsteiger Crotone (18) und Parma (20) mit dem Ex-FCZler Simon Sohm scheinen gesetzt, doch von Benevento (31), Cagliari (31), Torino (31, mit Ricardo Rodriguez) über Spezia (33) bis zur Fiorentina (34) wehren sich in den letzten fünf Runden gleich fünf Teams gegen den dritten Abstiegsplatz. «La Viola» mit Franck Ribéry holte gestern gegen die Juve ein 1:1 – zu wenig, um aufzuatmen.
Dijon Football Côte d’Or mit dem Schweizer U21-Natigoalie Anthony Racioppi steht in Frankreich nach einer 1:5-Niederlage bei Rennes vier Runden vor Schluss als erster Absteiger fest. Kein Wunder mit nur 18 Punkten aus 34 Spielen. Die Burgunder müssen nach fünf Spielzeiten zurück in die Ligue 2. Nîmes (31), Nantes (31), Lorient (35), Bordeaux (36, mit Loris Benito) und Strassburg (37) sind noch vom zweiten Abstiegsplatz sowie der Barrage bedroht.
In unserem östlichen Nachbarland wird in einem Modus gespielt, der nach dem Grunddurchgang in einer Meister- und in einer Qualifikationsrunde mündet. Der Begriff «Abstiegsrunde» wird tapfer vermieden – weil sich der Sieger dieser Poule gegen zwei Gegner aus der Meisterrunde für einen Europacup-Platz qualifizieren kann! Fünf Runden vor Schluss dürfen die Austria (22), Hartberg (22) und Ried (19) darauf hoffen, derweil Altach (15), die Admira (13) und St. Pölten (11) den einzigen Absteiger ausmachen.