Challenge League - Zweite Niederlage im dritten Spiel - der FC Wohlen verliert in Wil trotz Pausenführung 1:3

Das Spiel des FC Wohlen gegen den FC Wil wurde verhagelt. Das ist nicht sprichwörtlich, sondern buchstäblich gemeint. Nach zehn Minuten setzte in der Wiler IGP-Arena plötzlich extrem starker Regen ein, der zu Hagel wurde, mit Körnern so gross wie Murmeln. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie sofort, die Spieler sprinteten in die Katakomben.

Nach einer Minute war der Spuk wieder vorbei. Doch so schnell der Hagel vorüber war, so schwerwiegend war der Unterbruch doch für den FC Wohlen. In den ersten zehn Minuten hatten die Wohler nämlich aufsässig und offensiv gespielt. Die Ostschweizer konnten sich kaum wehren und wussten nicht, wie ihnen geschah. Doch irgendwas an diesem Hagelunterbruch schien die Wohler aus dem Konzept gebracht zu haben. Das sah auch Trainer Ranko Jakovljevic so: «Wir hatten Pech. Wir waren zuvor klar besser und dann kam dieser Unterbruch.»

In den Minuten danach waren die Freiämter teilweise krass unterlegen. Später fingen sie sich wieder und das wurde belohnt: Kristian Kuzmanovic, der Mann der vielen Umwege und zum ersten Mal in der Startformation, konnte den Ball mit einem Freistoss schön über die Mauer ins Eck zirkeln. Danach drückten die Wiler wieder, doch die junge Wohlen-Verteidigung machte bis dahin einen guten Job und schloss die Lücken.

Romanos Foul drehte die Sache

Nach der Halbzeitpause gaben die Wiler Vollgas, doch allzu viele Abschlüsse bekamen sie wie auch in der ersten Hälfte nicht auf Wohlen-Goalie Tahiraj. Daniele Romano änderte das aber: Völlig unnötig foulte er den Wiler Magnus Breitenmoser. Der anschliessende Freistoss von Johan Vonlanthen gelangte per Kopf von Granit Lekaj ins Netz. Goalie Tahiraj war schuld- und chancenlos. Jakovljevic sagt es ganz deutlich: «Ein dummes Foul und ein Scheiss-Tor.»

Die Zuschauer und wohl auch die Spieler hatten sich bereits auf ein 1:1-Unentschieden eingestellt, nachdem die Wohler Stürmer einige Chancen ungenutzt liegen gelassen hatten, da wurden die Freiämter eiskalt ausgekontert. Der eingewechselte Cotelezzi konnte per Kopf zehn Minuten vor Schluss das 2:1 für Wil erzielen. Er stand völlig frei, der für die linke Seite zuständige Verteidiger Dragiša Gudelj blieb vorne hängen und befand sich beinahe noch in der gegnerischen Hälfte, als das Tor passierte. Torhüter Tahiraj war seine Hilflosigkeit anzusehen.

Die Wohler warfen daraufhin alles nach vorne, das Tor von Johan Vonlanthen in der 93. Minute war dadurch nur noch eine Randnotiz. Nach dem Spiel hingen die Köpfe der Freiämter so stark wie selten. Für Trainer Jakovljevic war die Sache klar. Auf die Frage, wie er den Match gesehen habe, lacht er bitterlich und sagt: «Tja, wir haben uns selber geschlagen. Wir waren klar besser, und hatten die viel besseren Chancen. Aber eben, wenn man sie nicht macht, kassiert man sie hinten. Wir haben das Spiel vorne verloren.»

Goalie Tahiraj möchte lieber nach vorne schauen: «Morgen haben wir frei, doch es ist wichtig, dass wir den Fokus jetzt gleich wieder auf das nächste Spiel legen.» Die Pause ist kurz, am Mittwoch kommt bereits der Challenge-League-Topklub Neuchâtel Xamax ins Stadion Niedermatten.

Wil – Wohlen 3:1 (0:1)

IGP-Arena. – 920 Zuschauer. – SR Dudic. – Tore: 27. Kuzmanovic 0:1. 48. Lekaj 1:1. 79. Cotelezzi 1:2. 93. Vonlanthen 1:3.

Wohlen: Tahiraj; Elvedi, Hajrovic, Gudelj; Stadelmann, Bicvic, Foschini (81. Sulejmani), Romano; Kuzmanovic (81. Seferi), Schultz; Tadic.

Wil: Baumann; Goncalves, Lekaj, Prado, Schällibaum; Vonlanthen, Muslin, Stillhart, Ilazi (60. Cotelezzi); Breitenmoser (75. Korkmaz), Savic.

Bemerkungen: Wohlen ohne Cvetkovic, Pasquarelli, Wiget (alle nicht im Aufgebot) und Pacar (verletzt). Wil ohne Lombardi, Sacirovic und Huber (alle verletzt) 5. Pfostenschuss Bicvic. – Verwarnungen: 23. Hajrovic (Foul). 50. Goncalves (Foul). 90. Baumann (Zeitspiel).

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