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Sport (AZ, BT)
Der HSC Suhr Aarau besiegt zum Auftakt des zweiten Saisondrittels den Tabellen-Achten GC Amicitia mit 28:22. Zur Pause führte der Aargauer NLA-Klub gegen die Zürcher bereits deutlich mit 16:9. In Abwesenheit von Co-Captain und Regisseur Tim Aufdenblatten spielte Sergio Muggli gross auf.
Sergio Muggli strahlt noch etwas mehr, als er das sowieso meistens schon tut. Den Ballon d’Or, das in eine goldene Verpackung gehüllte Schokoladen-Ei für den besten Spieler des Teams, hat er bereits seinen Angehörigen auf den Zuschauerrängen in die Hände gedrückt.
Muggli hat allen Grund zur Freude: Der HSC Suhr Aarau hat GC Amicitia mit 28:22 besiegt und damit seine Ungeschlagenheit vor eigenem Anhang in der laufenden Saison gewahrt. Die 823 Zuschauer in der Schachenhalle sahen eine Partie, in der das Heimteam bald einmal das Spieldiktat übernahm und zur Pause bereits vorentscheidend mit 16:9 in Führung lag.
Einen nicht unwesentlichen Anteil am zwar zu knapp aber gleichwohl souveränen Sieg des HSC hatte eben Muggli. Weil Co-Captain und Regisseur Tim Aufdenblatten gestern aufgrund einer gegen den RTV erlittenen Ellbogenverletzung fehlte, stand Muggli als Spielmacher in der Pflicht – und er nahm die Verantwortung wahr.
Der 26-Jährige spielte gegen seinen Ex-Klub, von dem er erst im vergangenen Sommer zum HSC gestossen war, gross auf und skorte dabei auch noch vier Treffer. «Im Grossen und Ganzen bin ich mit meiner Leistung zufrieden», sagt Muggli. «Am Ende fällt der Sieg angesichts unserer ersten Halbzeit zu knapp aus, da hätten wir durchziehen müssen.»
Sein Trainer Misha Kaufmann sieht das ähnlich: «Das Resultat hätte sicher deutlicher sein können. Aber angesichts dessen, dass wir nach der Pause auch ein paar Jungen etwas Spielzeit gegeben haben, geht das schon in Ordnung.»
Tatsächlich durfte für die Schlussviertelstunde, wie bereits vor Wochenfrist beim 33:20 gegen den RTV, Leonard Grazioli das HSC-Tor hüten. Der 18-Jährige nutzte seine Chance mit sechs Paraden und einer Abwehrquote von 40 Prozent erneut. Neben dem Torhütertalent kamen auch Jonas Kalt im Rückraum, sowie die Flügel Jan Peter und Lars Hofer zu Einsatzminuten.
So konzentriert sich Trainer Kaufmanns Fokus auch auf den Teil der Spielzeit, als sein Team die Partie entschieden hat. Und da hält er gerade für Muggli viel Lob bereit: «In Abwesenheit von Tim lag in der Offensive aller Druck bei Sergio. Er hat das überragend gemacht.»
Muggli hat das Heft in die Hand genommen und den Angriff gesteuert. Dass der 1,77 Meter grosse Rückraumspieler in Abwesenheit Aufdenblattens zu brillieren weiss, ist für den HSC eine sehr gute Erkenntnis.
In Abwesenheit von Tim lag in der Offensive aller Druck bei Sergio. Er hat das überragend gemacht.
(Quelle: Misha Kaufmann, Trainer HSC Suhr Aarau)
Denn der Co-Captain dürfte seinem Team insgesamt drei bis fünf Wochen fehlen. Damit liegt die offensive Verantwortung auch übermorgen Mittwoch (Anpfiff: 19.30 Uhr) auswärts gegen Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen auf Mugglis Schultern.
Neben Aufdenblatten, Dario Ferrante (Innenbandverletzung am Knie) und Mathias Müller (Knorpelschaden im Knie) stand gestern auch Raphael Rohr (Gehirnerschütterung) nicht im Einsatz. Er dürfte, wie die drei anderen genannten, auch in Schaffhausen fehlen.
Die Partie zwischen dem HSC Suhr Aarau und GC Amicitia beginnt ausgeglichen. Erst zwischen der 8. und 10. Minute gerät das Skore erstmals aus der Balance: Eine Parade von HSC-Torhüter Dragan Marjanac und zwei Technische Fehler der Gäste bringen Suhr Aarau mit drei Treffern (6:3) in Front.
Bis zur Pause baut der HSC seine Führung noch etwas weiter aus und liegt mit 16:9 vorne. Das Heimteam profitiert neben Fehlern der Zürcher auch davon, dass Torhüter Marjanac nun regelmässig Paraden (Abwehrquote: 39 Prozent) einstreut.
Der Auftakt in die zweite Halbzeit verläuft ausgeglichen. Fehler und Paraden auf beiden Seiten sorgen dafür, dass bis zur 40. Minute nur je drei Treffer fallen und dass die HSC-Führung konstant bleibt (19:12).
Weil sich in der Folge beide Teams immer wieder Fehler erlauben, die Torhüter – auf Seiten des HSC steht ab der 45. Minute das Talent Leo Grazioli zwischen den Pfosten – weiterhin Paraden einstreuen und die Offensivkräfte immer wieder Chancen liegen lassen führt der HSC auch sechs Minuten vor Schluss weiterhin mit sieben Treffern.
In den letzten Minuten, in denen auch Spieler mit sonst eher weniger Spielzeit wie Rückraumspieler Jonas Kalt, sowie die Flügel Jan Peter und Lars Hofer zum Einsatz kommen, passiert nicht mehr viel. (dfs)
Suhr Aarau - GC 28:22 (16:9)
823 Zuschauer. – SR Keist/Winkler. – Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Suhr Aarau, 2-mal 2 Minuten gegen GC Amicitia.
Suhr Aarau: Marjanac/Grazioli; Reichmuth, Ferraz (7), Oliveira (4), Laube (1), Muggli (4), Brandt (1), Poloz (2), Kalt, Peter, Strebel (3), Slaninka (6).
GC Amicitia: Ineichen/Marinovic; Brücker (6), Alili (2), Schild (2), Ineichen, Szymanski (3), Dannmeyer (3), Klampt (2), Koller, Esono (1), Zhyla, Sartisson (3).
Bemerkungen: Verhältnis verschossener Penaltys: 1:2.
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